Schlagwort: Literatur
-
Virginia Woolf, Zum Leuchtturm
Wenn ich mich recht entsinne, war der Leuchtturm der Woolf-Text, dessen Lektüre mich am meisten verwirrt hat. Nichts von der Leichtigkeit Orlandos, keine Spur von dem Witz, den Mrs. Dalloway enthält. Trotzdem möchte ich den Text nicht abqualifizieren. Im Gegenteil. Er ist ein wichtiges Stück Woolf, das zu ihrem Wesen dazugehört. Und dementsprechend rate ich: […]
-
Virginia Woolf, Orlando
Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Ich jedenfalls nicht. Wobei ich einräumen muss, dass ich schon viel zu lange nichts mehr von ihr gelesen habe. Orlando, ein Buch, von dem es auch eine wunderbare Verfilmung mit der hochgeschätzten Tilda Swinton gibt, finde ich bis heute besonders beeindruckend. Es wirkt so leicht geschrieben und ist doch so […]
-
Jules Verne, Die Eisphinx
Jemals den Bericht des Arthur Gordon Pym gelesen? Wer sich da am Ende geärgert hat, dass Poe aufhört, wenn es besonders spannend wird, dem kann geholfen werden. Ein paar Autoren ließen es sich nicht nehmen, die Geschichte fortzuspinnen. Einer davon war Jules Verne mit der Eissphinx. Zugegeben, Verne erreicht nicht die Höhe Poes, aber um […]
-
Jules Verne, 20.000 Meilen unter dem Meer
Ein absoluter Klassiker, nicht nur für Science-Fiction-Fans oder Fans von Jules Verne. Die Abenteuer, die Professor Pierre Aronnax mit seinem Begleiter Conseil erlebt, sind alles andere als irgendeine Geschichte für technisch interessierte Jungs. Verne entspinnt vielmehr einen hochspannende Text, der kraftvoll vor dem Hintergrund des damals Machbaren und vor allem Denkbaren steht. Ein wichtiger Tipp […]
-
J. R. R. Tolkien, Der Herr der Ringe
Ich habe den Herrn der Ringe Jahre vor meinem Studium gelesen und erst später verstanden, was da wirklich alles drinsteckt – oder besser: Teile von dem verstanden, was da alles drinsteckt. Denn klar, wer sich in der Sprachwissenschaft herumtreibt, wird Tolkien schon wegen seiner Leistungen auf diesem Feld wertschätzen. Wer sich dann auch noch mit […]
-
Tacitus, Sämtliche Werke
Ein etwas unüblicher Band in der bisherigen Reihe, zumal es sich eigentlich um ein Fachbuch handelt, dass ich für meine Diss genutzt habe. In der Hauptsache habe ich mich dabei mit der Germania beschäftigt, aber ab und zu auch in den Annalen reingeschaut. Die Germania kann ich jedem empfehlen, der einen (verfälschten) Blick von außen […]
-
Italo Svevo, Kurze sentimentale Reise
Ein dünnes Bändchen, das nur wenig Eindruck bei mir hinterlassen hat. Fraglos ein schlechtes Zeichen. Es geht um einen älteren Herrn, seine Reise per Bahn und die damit verbundenen Bekanntschaften sowie in der Hauptsache darum, dass jemand unfähig zum Leben ist. Wie eigentlich immer bei Svevo. Nur dass es hier eher behäbig umgesetzt ist.
-
Italo Svevo, Zenos Gewissen
Drei einfache Worte: Ich liebe es. Wohl nur wenige Bücher haben mich in den letzten 15 Jahren dermaßen amüsiert wie der mit einem schmunzelnden Auge verfasste Bericht, den der italienische Schwabe Ettore Schmitz seinem Protagonisten in die Feder legt. Als Lebensbericht für Zeno Cosinis Psychiater angelegt enthält es eine Unzahl von lustigen, spannenden, immer aber […]
-
Bram Stoker, Dracula. Ein Vampirroman
Bereits bei der Meinung zu Frankenstein äußerte ich mich zu der Problematik, der diese beiden Bücher unterliegen: ihre Fehlwahrnehmung in der Populärkultur. Auch wenn die Darstellung beim Frankenstein fraglos falscher ist, ärgert sie mich bei Stokers Meisterwerk umso mehr, weil es das bessere Buch ist. Dabei ist der Witz, dass es bereits sämtliche Elemente enthält, […]
-
Vladimir Sorokin, Die Schlange
Eine nette Überraschung war dieser Fund in einem modernen Antiquariat. Nicht allein, dass es eine hübsche Ausgabe aus dem insolvent gegangenen Haffmans-Verlag ist, auch der Inhalt wusste zu beeindrucken. Die Geschichte ist grob leicht erzählt. Sie stellt den Alltag in und an einer Schlange zu Zeiten der Sowjetunion dar. Der Text besteht ausschließlich aus Dialogen, […]