Schlagwort: Literatur

  • Eugen Egner, Meisterwerke der grauen Periode

    Grotesken und Bildgeschichten versammelt das dünne Bändchen und mit diesem Unteruntertitel ist nicht zu viel versprochen. Sie sind Ausweis einer surrealistischen Einstellung, die nicht anders als weltverneinend betrachtet werden kann. In dieser Verneinung liegt allerdings zugleich die Faszination, weil sie die Antwort auf die Verzweiflung ist, die unsere Welt umtreibt. Anders gesagt, es gibt einen […]

  • Eugen Egner, Getaufte Hausschuhe und Katzen mit Blumenmuster

    Egner war mir lange ein Geheimnis geblieben. Ich kannte ein paar seiner Texte, ein paar Bilder, aber ich konnte lange nichts damit anfangen. Das änderte sich praktisch erst, nachdem ich das Tagebuch eines Trinkers entdeckt hatte (vgl. auch hier). Seitdem bewundere ich seine Einfälle, seine Weise, diese Einfälle zu Papier zu bringen. Gleichzeitig bedaure ich, […]

  • Egils Saga

    Tja, grundsätzlich bereits angesprochen, hier auch noch mal in einer englischen Fassung. Da ich diese Version gelesen habe, als ich mich auf Campingplätzen in den Westfjorden Íslands herumtrieb, verbinde ich ganz besondere Erinnerungen mit dem Buch: angenehme Schwimmbäder, ruhige Plätze, dicke Frauen, lustige Supermärkte, seltsame kleine Käffer mit Skisprungschanzen … So ist das eben mit […]

  • Alfred Döblin, November 1918. Eine deutsche Revolution

    Döblins Krönung ist und bleibt der Alexanderplatz. Trotzdem möchte ich November 1918, dieses Ungetüm von einem Vierbänder, mit stärkstem Nachdruck empfehlen. Döblin schafft es in einem Mix aus zeitgeschichtlichem Roman, Zeitkolorit, seiner unnachahmlichen Schreibe und intelligenten Kommentaren, ein Panorama aufzufalten, dass man nur dastehen und mit großen Augen staunen kann. Was ich auf diesen vielen, […]

  • Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz

    In der Aufzählung guter deutschsprachiger Autoren aus der Vorkriegszeit wird Döblin mehr und mehr zu einem Schatten. Er verschwindet aus dem Fokus, wird schemenhaft und ich habe große Sorge, dass er bald nahezu unbekannt sein wird. Das hat Döblin nämlich garantiert nicht verdient. Er hat nicht nur die deutsche Sprache wie wenig andere beherrscht, sondern […]

  • Karlheinz Deschner, Opus Diaboli, Fünfzehn unversöhnliche Essays über die Arbeit im Weinberg des Herrn

    Aktuell befinden wir uns in einer besonders kritischen Ecke meiner Bücherregale. Karlheinz Deschner, der Mann, der sich den Kampf wider die lächerliche, aber brandgefährliche Institution Kirche auf die Fahne geschrieben hat, kennt wirklich keine Verwandtschaft. Der vorliegende Band enthält allerlei Skurriles, Absonderliches und Erstaunliches. Ich führ mal eben die einzelnen Essays auf: Den Progressisten Gruß […]

  • Friedrich Dürrenmatt, Der Richter und sein Henker

    Es gibt eine Handvoll Bücher, die ich in der Schule lesen musste, und heute noch besitze. Der Richter und sein Henker gehört dazu. Eigentlich bin ich kein besonderer Dürrenmatt-Fan, auch nie geworden. Aber ich muss gestehen, dass mir dieser Titel durchaus angenehm in Erinnerung geblieben ist, obgleich ich eine gewisse Nüchternheit damit verbinde, die meiner […]

  • Paulo Coelho, Elf Minuten

    Ein Geschenk einer sehr lieben Freundin. Sie war meines Wissens recht beeindruckt von dem Buch, ich kannte vorher nichts von Coelho, kannte nur seinen Namen. Das Buch selbst, ja, kann man lesen. Schlecht ist es nicht, aber es hat mich auch nicht so umgehauen, dass ich jetzt Coelho-Fan wäre. Was mich damals mehr überrascht hat, […]

  • Henri Charrière, Papillon

    Mir ist bekannt, dass Charrière hier vor allem eine Selbstbeweihräucherung geschrieben hat. Er hat Erfundenes eingebaut, Erlebnisse anderer Gefangener, aber eben auch so manches aus seinem Leben. Und trotz dieses Sammelsuriums ist das Buch, das als Basis für eine spannende Verfilmung mit Steve McQueen und Dustin Hofman diente, ein Abenteuerroman, der zwischen einer vergangenen Zeit […]

  • Raoul Schrott (Hrsg.), Gilgamesh

    Seit zig Jahren hatte ich das Gilgamesh-Epos auf meiner ewigen Leseliste. Es war zugegebenerweise immer tiefer gerutscht, bis ich neulich durch einen dummen Zufall darauf gestoßen wurde. Also beschloss ich, jetzt sei die Zeit, das Langverschobene nachzuholen und mehr über die Wurzeln auch aller europäischen Schriftkultur zu erfahren. Zum Glück ist der Heilige Raoul Schrott […]