Schlagwort: lesen

  • Hugleikur Dagsson, Finden Sie DAS etwa komisch?

    Ich möchte wetten, dass die Mehrheit die Cartoons von Dagsson ohne Nachdenken einfach geschmacklos nennen würde. Zwischen Tod, Sex aller Arten (wirklich ALLER Arten), Folter, seltsamen Zärtlichkeiten und Brutalitäten lotet Dagsson hier Untiefen aus, die als Lackmustest für den eigenen Humor dienen können. Dazu finden sich sehr einfache, aber auf den Punkt genaue Zeichnungen. Kurz: […]

  • David Zane Mairowitz, Robert Crumb, Kafka. Kurz und knapp

    Erst neulich wurde ich unsanft damit konfrontiert, dass die Menschen Kafka erstaunlich wenig kennen. Egal, ob 45, 30 oder 25 – ein Raum voller Kolleginnen kannte KEINE einzige Kafka-Geschichte. Gut, nun mag man meinen, dass Kafka insbesondere von Deutschlehrern (dazu empfehle ich Sebastian Krämers Deutschlehrerlied) leicht überschätzt wird. Aber das ändert nichts daran, dass er […]

  • Robert Crumb, Peter Poplaski, The R. Crumb Handbook

    Eine wunderbare Zusammenstellung von Strips, Zeichnungen und Fotos von und mit Crumb. Das Buch war eine nette Entdeckung in einer Entdeckung selbst: Ich habe es in einem versteckten Kreuzberger Comic-Shop gefunden, den ich zuvor nur deswegen gefunden habe, weil ich im nebenan liegenden Plattenladen gestöbert (und eingekauft) hatte. Dem Buch beigelegt war übrigens eine wunderbare […]

  • Arno Schmidt, Deutsches Elend

    Mein letzter kleiner Arno-Schmidt-Band umfasst „13 Erklärungen zur Lage der Nation“, also wiederum eine Reihe von Essays, in denen Schmidt sich diesmal über den Adenauerstaat auslässt, und was es daran auszusetzen gab (ich setze als bekannt voraus, dass es da einiges gab; der Interessierte google zum Anfang einfach mal nach „Die schwarzen Kassen der CDU“; […]

  • Janko Lavrin, Dostojevskij (Rowohlt-Biographie)

    Der Mann war fraglos kein einfacher Mensch. So gut er schreiben konnte, so gut er sich in Menschen hineinversetzen konnte – so ein getriebener Irrer und Nationalist war Dostojevskij. Das macht es meines Erachtens umso wichtiger, wenigstens ansatzweise zu erfahren, wie der Mensch war, der all diese faszinierenden Figuren und Geschichten geschaffen hat. Dieses kleine […]

  • Georgi Dimitroff, Schlussrede vor Gericht

    Hans-Dietrich Genscher erzählte vor vielen Jahren mal im Fernsehen einen DDR-Witz (und ich meine mich erinnern zu können, dass er ihn wiederholt erzählte, weil er ihn so lustig fand). Da fragt ein Junge in der DDR seinen Vater, warum eine Brücke in seiner Stadt Dimitroffbrücke heiße. Der Vater – der natürlich wenig von der sozialistischen […]

  • Ludwig Tieck, Die Vogelscheuche. Das alte Buch

    Etwas ungewöhnlich, aber mir fiel die Tage auf, dass ich aus der Reihe Haidnische Alterthümer diesen Band noch gar nicht angesprochen hatte. Gut, die Vogelscheuche habe ich auch in einer anderen schöneren Version und das alte Buch zähle ich nicht gerade zu Tiecks stärksten Stücken. Aber genannt werden darf es doch trotzdem.

  • Walter Baumgartner, Knut Hamsun (Rowohlt-Biographie)

    Diese Rowohlt-Biographie ist mir besonders wichtig. Das hat nur indirekt mit Hamsun zu tun, denn der Autor der Biographie war einer meiner ersten Professoren (genau genommen sogar der erste Prof, bei dem ich zur Studienberatung war). Passenderweise thematisierte die erste Vorlesung, die ich überhaupt besuchte, eben Knut Hamsun. Und als ich damals in der Vorlesung […]

  • Arno Schmidt, Der Platz, an dem ich schreibe. 17 Erklärungen zum Handwerk des Schriftstellers

    Ein weiteres kleines lustiges Bändchen aus der praktischen Haffmans-Reihe. Hier sind Schmidts Essays versammelt, in denen er sich mit seiner Rolle als Schriftsteller in der (frühen) Bundesrepublik auseinandersetzt. Oft ist es ein seltsamer Mix aus Anspruchsdenken und Verachtung des Staats, von dem er sich wünschte, durchgefüttert zu werden, um Kultur zu erschaffen. Der Band ist […]

  • Elsbeth Wolffheim, Hans Henny Jahnn (Rowohlt-Biographie)

    Jahnn betrachte ich als einen sehr ungewöhnlichen, um nicht zu sagen außergewöhnlichen Autor. Als vor Jahren bei Zweitausendeins eine günstige Ausgabe seiner Werke erschien, griff ich – zugegebenerweise aus Dämlichkeit – nicht zu, sondern erstand nur ein einzelnes Buch. So ungewöhnlich wie seine Schreibe ist, waren auch Jahnns Leben und Leidenschaften. Sein Faible für Orgeln […]