Schlagwort: lesen
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Ernest Hemingway, Der alte Mann und das Meer
Es gibt ja so eine populäre Dichotomie in der Literatur, nach der es den Genius-Schriftsteller und den arbeitenden Autor gibt. Ersterem fließt jedes Wort direkt druckreif aus der Feder. Letzterer feilt an Worten, Sätzen und Absätzen, bis auch jedes überflüssige Gran entfernt ist (oft fallen die Resultate hier quantitativ etwas schmaler aus). Obwohl ich selbst […]
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Haruki Murakami, Von Männern, die keine Frauen haben
Vorrede Man mag sich wundern, aber die aktuelle Murakami-Phase hat Gründe: Ein Murakami-Care-Paket erreichte mich von einer lieben Freundin. Dass es länger ungelesen lag, hatte leider auch Gründe. Genau wie es jetzt Gründe gibt, endlich Muße für die Lektüre zu finden. Butter bei die Fische Von Männern, die keine Frauen haben ist eine Sammlung von […]
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Micky Remann, Somnamboulevard
Bisweilen erhält man Besuch von ganz besonderen Überaschungen. Eine solche war dieser vorbildliche „Raubdruck“, in dem die Somnamboulevard-Kolumnen Micky Remanns versammelt sind, die von November 1991 bis September 1993 in der taz erschienen sind. Ich gebe es frank zu: Ich habe so meine Probleme mit der taz. Das hat wenig mit der Ausrichtung zu tun, […]
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Haruki Murakami, Naokos Lächeln
Als ich einer Freundin von dieser Lektüre erzählte, stellte sie mir die Frage, ob es wirklich so erotisch sei, wie behauptet würde. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so viel gelesen, konnte es also (noch) nicht bestätigen. (Auch angesichts der späteren – wie es im angelsächsischen Raum so schön heißt – expliziten Szenen […]
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Haruki Murakami, Der Elefant verschwindet
Eine Sammlung aus acht teils recht ungewöhnlichen Geschichten. So miniaturhaft sie angelegt sind, so sehr zeichnen sie sich auch in dieser Kleinheit durch Murakamis besondere Art aus, ein eigenes Universum zu erschaffen. Ein Universum, an dem man als Leser in keinem Moment zweifelt. Man versinkt einfach; fast wie in dem hypnagogischen Zustand beim Eindösen vergleichbar. Auch hier […]
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Umberto Eco, Nullnummer
Als fröhliches Weihnachtsgeschenk unterm Baum (im Wortsinne) überraschte mich dieses kleine Büchlein, das ich wenige Tage zuvor in der Buchhandlung in der Hand gehalten hatte, ohne mich zum Kauf entscheiden zu können. Im folgenden Kurzurlaub war es dann ein angenehmes Vademecum während meiner Gänge zu verschiedensten Cafés und unterhielt mich dort gut. Die Geschichte aus der Zeit der […]
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James Ellroy, Der Hilliker-Fluch
Ich persönlich kannte Ellroy hauptsächlich als Autor der Schwarzen Dahlie (nebenbei gehöre ich offenbar zu der winzigen Gruppe der Menschen, die die Verfilmung nicht für gänzlich gescheitert halten). Das Buch selbst hatte ich zwar nicht gelesen, kenne aber zumindest die Hörbuchfassung (Asche auf mein Haupt, aber beim Lenken eines Kraftfahrzeuges sind Hörbücher meist etwas praktischer […]
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Sabine Bode, Kriegsenkel
„Die Erben einer vergessenen Generation“ – so ist das kleine Buch untertitelt und das drängt den Gedanken auf, dass es Erbe gibt, das man leider nicht ausschlagen kann. Aber konkret: Im Buch geht es um die Frage, wie sehr sich die Jahrgänge der 60er und 70er Jahre damit herumschlagen müssen, was ihre Eltern und ihre […]
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Karl Kraus, Aphorismen
In diesem Taschenbüchlein sind Kraus’ Aphorismen aus den Bänden Sprüche und Widersprüche, Pro domo et mundo und Nachts miteinander vereint. Oft recht amüsant, fast durchweg beißend, bisweilen sehr nachdenklich machend stolpert man hier durch eine Welt zwischen Wien und Berlin, zwischen Kaffeehaus und Straße, zwischen Frauen und Männern, zwischen Künstlern und Spießern und wird mehrheitlich unterhalten. […]
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Max Frisch, Andorra
Es gibt ja Lesedramen und Spieldramen (und den ganz seltenen Fall von Dramen, die sowohl gelesen als auch gespielt Vergnügen bereiten). Ich möchte nicht ausschließen, dass Andorra auf der Bühne gut funktioniert, zu lesen fand ich es ehrlich gesagt weniger schön. Dieses recht wenig bewegte Hin und Her, ob die Hauptfigur jetzt Jude ist oder […]