Schlagwort: lesen

  • Henrik Ibsen, Dramen

    Ibsen, ich sag es gleich, schätze ich sehr – so bieder er oft daherkommt und so ewig gleich seine Dramen zu sein scheinen. Trotzdem gewinnen sie gerade durch die kleinen, feinen Unterschiede, durch das gelungene Herausarbeiten der Figuren. Das gilt für Peer Gynt, für die Wildgans, einen Volksfeind und und und. Die Themen seiner Dramen mögen […]

  • Miguel de Cervantes, Don Quijote

    Der Klassiker. Zum Glück kann ich sagen, dass ich ihn vor locker 20 Jahren gelesen habe. Und trotzdem hab ich noch einzelne Kleinerzählungen im Kopf (z. B. diese lustige Geschichte mit dem ollen Lederlappen und dem Nagel im Weinfass). Cervantes ist und bleibt ein Muss. Man lasse sich nicht von der Länge abschrecken. Der Text […]

  • Johann Karl Wezel, Belphegor

    Wer milzsüchtig ist, so wie ich, wird das Buch lieben. Unverbesserliche Optimisten dagegen werden an dem Text leiden. Es ist schon recht ungewöhnlich, was den Figuren im Buch widerfährt. Dabei blinzeln zwischendurch immer wieder Stellen durch, dass Wezel weniger pessimistisch ist, als es zunächst den Anschein hat. Großes Lesevergnügen, jedem Pessimisten sehr zu empfehlen.

  • Jules Verne, Die Schule der Robinsons. Paul Verne, Von Rotterdam nach Kopenhagen – An Bord der Dampfjacht „Saint Michel“

    Ach, eine kleine Erzählung und kaum die beste von Verne. Aber hier war es der Sammlung wegen schön und zudem kombinierte der Herausgeber mit der Geschichte von Jules auch die Erzählung seines Bruders, wie er (u. a.) durch den noch jungen Nord-Ostseekanal fährt. Das freut den Lokalkoloristen.

  • Johann Gottfried Schnabel, Die Insel Felsenburg

    Ein Buch wie ein Fels im Ozean. Ein Mammut, gegen das sich Robinsonaden wie eben das darstellen: Robinsonaden. Ein wahres Sittengemälde des 18. Jahrhunderts, das mit dem Simplicissimus ein Buch dieses feinen halben Dutzends Bücher ist, die man zum Verständnis deutscher Geschichte und Geografie einfach kennen sollte.

  • Wilhelm Oppermann, Hundert Jahre

    Es geht oft recht gemächlich zu in Oppermanns Hundert Jahren. Gleichzeitig geschehen aber auch zahlreiche spannende, ja aus heutiger Sicht oft unglaubliche Dinge. Man staunt einfach, was vor gar nicht langer Zeit in der niederdeutschen Tiefebene so alles passiert ist. (Denn auch wenn das Buch „erfunden“ ist, so hat Oppermann doch recht genau die damaligen […]

  • Friedrich Meyern, Dya-na-sore

    Von Arno Schmidt als Vorläufer für SS-Handbuch tituliert, von einem meiner Freunde als Verballhornung des englischen Wortes für Dinausaurier falsch verstanden – hier hat Meyern etwas Bizarres hingelegt. Ein Buch, das in seiner Theorie und seinen Ideen oft so krank ist, dass man sich permanent vor die Stirn schlägt. Dennoch bleibt es in seiner Kraft […]

  • Georges Perec, Anton Voyls Fortgang

    Konsum vom Roman, wo was vom ABC auslässt, war kurios, und nicht nur spaßig, obwohl auch phantastisch und oft informativ. Das Buch umfasst schlicht komisch Story, macht häufig Müh im Schmök-Akt. Manch Lösung im Inhalt mahnt an Traktatsammlung von Ror Wolf.

  • Meriwether Lewis & William Clark, Tagebuch der ersten Expedition zu den Quellen des Missouri

    Ein ganz besonderer Spaß: Die skurrile Reise quer durch das von Europäern noch total unerschlossene Nordamerika war nicht nur in echt ein absolutes Abenteuer, nein, auch die gelungene Übertragung – Übersetzung kann man es nicht mehr nennen, was Friedhelm Rathjen hier hingelegt hat – und die Lektüre kommen einem spannenden Abenteuer gleich. Es gibt gewiss […]

  • Richard Yates, Zeiten des Aufruhrs

    Ja, ich gebe es zu, ich habe ihn spät entdeckt. Nicht nur durch die grandiose Verfilmung (Revolutionary Road), sondern auch durch eine Rezension irgendeiner Neuausgabe, die kurz vor der Verfilmung im Freitag stand. Dann hab ich noch ein paar Jahre gebraucht, bis ich mich zum Kauf durchringen konnte – warum auch immer. Und nun, nun […]