Schlagwort: lesen
-
Theodor Fontane, Romane
Die Artemis-Winkler-Dünndruck-Ausgabe vereint den praktischen Vorteil gleich vieles zu versammeln. So kann man mit einem Schlag Irrungen, Wirrungen, Frau Jenny Treibel, Effi Briest und den Stechlin konsumieren. Dummerweise hab ich mit Fontane so meine Schwierigkeiten. Ich halte ihn zwar in der Tat für jemanden, der schreiben konnte, allein erscheint mir seine Schreibe recht langatmig, um […]
-
Alexandre Olivier Exquemelin, Das Piratenbuch von 1678
Ein weiterer sehr gelungener Band aus der Edition Erdmann (ein Hoch auf den Erdmann-Verlag!). Es ist schon Jahre her, dass ich den Exquemelin gelesen habe, trotzdem gehört er unbedingt zu den spannendsten und interessantesten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Exquemelin hat so einiges mitgemacht im sogenannten Golden Age des Piratentums. Er […]
-
Joseph Conrad, Lord Jim
Ja, es ist wahr, ich schätze in diesem Fall nicht allein das sehr gute und spannende Buch, sondern auch die herrliche Verfilmung mit Peter O’Toole in der Hauptrolle, obwohl der Film in so manchem Detail eklatant vom Buch abweicht. Aber letztlich ist es wirklich ein ganz besonderer Text, weil Conrad hier praktisch ganz großes Kino […]
-
Joseph Conrad, Almayers Luftschloss
Bei diesem Text (verschiedentlich auch Almayers Wahn transkribiert) tritt der umgekehrte Effekt ein, den ich bei der Lektüre vom Herz der Finsternis hatte: Zunächst erscheint Almayer platt, er gewinnt aber eine Tiefe, die den Text wesentlich kraftvoller macht. Besonders beängstigend für mich: eine Stelle, in der der Hauptfigur eine schlimme psychische Krise widerfährt. Die Bilder, […]
-
Joseph Conrad, Herz der Finsternis
Ach, was ärgere ich mich heute, Conrad erst so spät angefasst zu haben. Allerdings möchte ich nicht ausschließen, dass ich ihn auch weniger gut verstanden hätte, wenn ich ihn 20 Jahre früher gelesen hätte, als ich es getan habe. Kurz zum Herz der Finsternis, einem Klassiker, der schon längst Topos geworden ist. So wichtig der […]
-
Rich Cohen, Murder Inc.
Ein wahrlich interessantes Buch über eine der berüchtigsten Gangs New Yorks in den 30ern. Der Autor, Sohn und Enkel von Leuten, die die Gangster und ihr Umfeld noch persönlich erlebten, schildert die Geschichte beinah in der Art einer Familiengeschichte. Dabei geht es zwar auch um höchst brutale Morde (die jiddische Gang namens Murder Inc. war […]
-
Jonathan Franzen, Schweres Beben
Ein nettes Geburtstagsgeschenk war dieser Franzen. Ein eher frühes Werk, das allerdings bereits in vielen Elementen seine Qualität beweist. Erzählt wird eine recht furiose Geschichte über Erdbeben im Wortsinne, aber auch über die übertragenen Beben, die manchmal Familien heimsuchen. Beides spielt sich vor allem bei und in zwei Familien ab, was für einiges Durcheinander sorgt. […]
-
Oscar Wilde, Dorian Gray, Märchen, Erzählungen, Essays
Mit einem Wort: Herrlich. Einfach nur herrlich. Wer den Gray nicht kennt, hat nichts gelesen, und so manches von Wildes Märchen sollte man eher kennen als den typischen Kanon aus dem Hause Grimm. Allein mit Wildes Essays, speziell mit seinen Literaturessays komme ich bis heute nicht klar. Sie sind mir zu verschossen, zu abgehoben und […]
-
Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Krieg und Frieden
Ein Roman wie ein Berg. Nachdem ich in den frühen 90ern die Russen entdeckt hatte, war mir klar: Irgendwann musst Du ihn lesen. Als es so weit war, war ich sehr gespannt. Der Namenswirrwarr, die weit umfassende Geschichte – das Lesen ist hier fraglos eine große Aufgabe. Wer sie aber bewältigt, wird sich hinterher voller […]
-
Heinrich von Kleist, Sämtliche Werke
Wer kennt sie nicht – das Käthchen von Heilbronn, den zerbrochenen Krug, den Michael Kohlhaas, all die Erzählungen und Anekdoten, die Kleist für die Berliner Abendblätter verfasst hat? Kleist lesen macht irgendwie immer Spaß. Die Bildung seiner Sätze, sag ich, schätze ich sehr. Viel, ach, viel zu oft ertappe ich mich dabei, sie in meine Schreiben […]