Schlagwort: lesen

  • Herwig Wolfram, Die Germanen

    Hierbei handelt es sich um einen dieser kleinen netten Einführungsbände aus dem Hause Beck. Gewöhnlich von Fachleuten mit Ahnung verfasst, aber erfahrungsgemäß recht oberflächlich – wie man spätestens dann merkt, wenn man über ein Thema liest, bei dem man selbst ein Fachmensch ist.* Dem Ahnungslosen also zu empfehlen, der Fachmensch kann sich woanders besser informieren […]

  • Ror Wolf, hans waldmanns abenteuer

    Ich kenne bis heute leider immer noch nur Ausschnitte aus Wolfs Wirken. Aber diese Abenteuer gehören für mich zu dem Lustigsten, Bewegendsten und Spannendsten, was ich von ihm gelesen habe. Unvergessen Waldmanns Sturzereignisse im bewegenden „ruhe, ruhe“. Und allein für den Vierzeiler Wetterverhältnisse* (der sich auf der Rückseite des Buchs befindet) gebührt diesem Virtuosen des […]

  • Mark Leyner, Billy Goldberg, Warum haben Männer Brustwarzen?

    Ich rate mal, dass die wenigsten erwarten, hier von einem Buch zu lesen, dessen Untertitel lautet: „Drängende Fragen, die Sie Ihrem Arzt erst nach dem dritten Martini stellen würden“. Ich räume auch ein, dass ich es mir selbst vermutlich nicht gekauft hätte. Richtig, es war ein Geschenk. Und ich muss einräumen, dass ich die Grundidee […]

  • Horace Walpole, Die Burg von Otranto

    Ja, der Otranto ist fraglos ein Klassiker, der in keiner Schauerbibliothek fehlen darf. Dabei muss man nicht nur aus heutiger Sicht einräumen, dass es eigentlich ein recht harmloses Buch ist. Es hat allerdings zu seiner Zeit für Aufregung gesorgt und ist zumindest literaturhistorisch durchaus eine Beachtung (und somit die Lektüre) wert.

  • The Vinland Sagas

    Eine neue Erkenntnis ist es höchstens für Ignoranten, dass die Wikinger schon Jahrhunderte vor Columbus den amerikanischen Kontinent entdeckt haben (zumal der berühmte Südeuropäer ohnehin weniger den Kontinent an sich als vielmehr „nur“ karibische Inseln entdeckt hat). Ausweis der früheren Entdeckung um die Jahrtausendwende sind nicht nur vereinzelte Wikingerfunde in Neufundland, sondern zusätzlich auch zwei […]

  • Jules Verne, Zwei Jahre Ferien

    Irgendwie ist mein Verhältnis zu Verne ambivalent. Ich halte ihn für einen wichtigen, guten Autor, weiß Romane wie die 20.000 Meilen auch enorm zu schätzen. Aber ein Großteil seines Werks erscheint mir doch wirklich eher Jugendliteratur (gewesen) zu sein. Entsprechend wenig interessant fand ich diesen kleinen Roman, der von einer Strandung einer Kindergruppe auf einer […]

  • Paul Zech (Nachdichtung), Die lasterhaften Balladen und Lieder des Francois Villon

    Was hab ich sie gern gelesen, einzelne sogar auswendig gelernt (den Erdbeermund natürlich, den kleinen Herrn Ranunkel, Wer’s lang hat und die Lästerzungen …). Anfangs amüsierte ich mich noch darüber, sie in einem Klaus-Kinski-Imitat zu sprechen, erst später „erfand“ ich meine eigene Form der Aussprache und Betonung. Ja, Villon ist mitteleuropäisches Kulturgut. Geboren im spätmittelalterlichen […]

  • Die Völsungen-Saga

    Die Geschichte, die im deutschen Sprachraum unter der Bezeichnung Nibelungenlied bekannt ist, gelangte auch in verschiedenen Formen in andere Kulturräume. Dass sie beispielsweise in Form einer kleinen Liedersammlung Einzug in die ältere Edda hielt, habe ich an anderer Stelle bereits angesprochen. Dann gibt es im Nordischen noch eine Fassung, die als Þiðreks Saga (also Dietrichssaga) […]

  • Helmut Walser Smith, Die Geschichte des Schlachters

    Als ich dieses Buch auf einem Grabbeltisch im Antiquariat entdeckt hatte, dachte ich zunächst, es handle sich um ein Serienmörderbuch. Erst bei genauerer Betrachtung stellte ich fest, dass hier eine ganz andere Geschichte erzählt wird. Nämlich die Geschichte davon, was für krasse altertümliche Vorurteile über Juden auch im deutschen Kaiserreich noch verbreitet und mit ihren […]

  • Paul Verlaine, Poetische Werke

    Wer kennt sie nicht, die Beziehung zwischen Verlaine und Rimbaud? Höchst ungleich, diese Beziehung, nicht nur in Alter, sondern auch im poetischen Ausfluss. Witzigerweise sind es aber gerade die Texte des jüngeren Dichters, also von Rimbaud, die mit Abstand die besseren sind. Ob das daran liegt, dass der jüngere eher in der Lage war, sich […]