Schlagwort: Bücher
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Philip K. Dick, Ubik
Zu den Dick-Texten, die ich nicht anders als absolut faszinierend bezeichnen kann, gehört eindeutig Ubik. Dieses Buch sprüht nicht nur so von Einfällen, sondern Dick dreht hier alle Register seines Könnens bis weit über den Anschlag auf. Zeit löst sich auf, Grenzen zwischen Tod und Nichttod verschwimmen und verzahnen sich zugleich an anderer Stelle. Der […]
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Historia von D. Johann Fausten (Kritische Ausgabe), Reclam
Irgendwo zwischen den Essays und Briefen hat Arno Schmidt sich einmal darüber mokiert, dass Stifter so miserabel geschrieben hat, dass man ihn eigentlich ins Deutsche übersetzen müsste. (Er bot sich gleich selbst als Übersetzer an: „Der Hochwald von Adalbert Stifter. Deutsch von Arno Schmidt“.) Daran musste ich denken, als ich vor ein paar Jahren erfuhr, […]
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Frans G. Bengtsson, Die langhaarigen Merowinger
Wie ich in der Rezension zum Röde Orm bereits anmerkte, war Bengtsson hauptberuflich Historiker. Deshalb hat er sich eben auch mit anderen Dingen beschäftigt, als spannende Romane über Wikinger zu schreiben. Diese Sammlung vereint nun eine Reihe von historischen Essays, die sich um Sagen, Mythen und tatsächlicher Historizität verschiedener Epochen drehen. So erfährt man etwas […]
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Philip K. Dick, Nach der Bombe
Diesen Band hab ich bereits kurz angesprochen. Es war der Text, durch den Dick in meiner Sicht auf die gute Seite der Buchmacht kippte. Die Geschichte ist relativ schnell angerissen: In einer Endzeitwelt wird die Menschheit von einem DJ unterhalten, der in einem Satelliten um die Erde kreist. Auf der Erde selbst haben sich in […]
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Frans G. Bengtsson, Die Abenteuer des Röde Orm
Unter Büchern gibt es Klassiker und Klassiker. Die einen sind Klassiker, weil Leser vor 100 oder 200 Jahren die Texte gut fanden, obwohl sie heute unlesbar öde sind. Die anderen sind Klassiker, weil sie auch Jahrzehnte nach der Entstehung noch spannend, amüsant und köstlich sind. Das Buch Die Abenteuer des Röde Orm ist so ein […]
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Philip K. Dick, Träumen Androiden von elektrischen Schafen?
Das war mein erster Band von Dick. Klar, als Fan von Blade Runner wollte ich endlich mal wissen, was es mit diesem Autor und seinen düsteren Büchern auf sich hat. Beim ersten Lesen war ich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht (so wie Dick, als er vor seinem Tod die Fassung von Blade Runner gesehen hat). Das, […]
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Jurij Trifonow, Das Haus an der Moskwa
Ein kleiner, aber durchaus interessanter Roman, der anhand allerlei Zeitsprünge durch die UdSSR wunderbar das in sich verdorbene Funktionärswesen sammelt, schildert und auf den Punkt bringt. Manchmal war mir die Hüpferei durch die Kapitel etwas zu wild (vor allem wenn dann auch noch die Perspektive gewechselt wurde), aber ich möchte nicht ausschließen, dass ich damit […]
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Philip K. Dick, Der unmögliche Planet
Derzeit gibt es zwei Sammlungen mit kürzeren Dick-Erzählungen auf Deutsch. Eine davon ist diese Sammlung. Sie enthält aus der gesamten Schaffensphase zahlreiche Erzählungen: Roog, Und jenseits, das Wobb, Die Verteidiger, Kolonie, Nanny, Variante zwei, Gewisse Lebensformen, Projekt: Erde, Menschlich ist …, Der unmögliche Planet, Hochstapler, Das Vater-Ding, Verwirrspiel, Foster, du bist tot, Autofab, Nach Yancys […]
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Charles Baudelaire, Die Blumen des Bösen
Ach ja, auch ich hatte mal eine Phase, in der ich französische Lyrik des 19. Jahrhunderts gelesen habe (täglich grüßt das Murmeltier). Baudelaire interessierte mich dabei mehr wegen des Hintergrunds, dass er ein Haschischesser war. Soll ich ehrlich sein? Tja, ist wohl am besten. Baudelaire ist schnarchlangweilig. Zumindest in der Übersetzung. Und um das Original […]
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Philip K. Dick, Flow My Tears, the Policeman Said
Eins der wenigen Dick-Bücher, die ich im Original gelesen habe. In der deutschen Fassung heißt es gewöhnlich „Eine andere Welt“, und das trifft den groben Rahmen der Geschichte genauer. Das Buch spielt mit dem Hauptthema von Dicks Überlegungen: Was ist, was wird, wenn unsere Realität sich ändert? Exemplarisch, fast wie Kafka, führt er das in […]