Schlagwort: Bücher

  • Alfred Döblin, November 1918. Eine deutsche Revolution

    Döblins Krönung ist und bleibt der Alexanderplatz. Trotzdem möchte ich November 1918, dieses Ungetüm von einem Vierbänder, mit stärkstem Nachdruck empfehlen. Döblin schafft es in einem Mix aus zeitgeschichtlichem Roman, Zeitkolorit, seiner unnachahmlichen Schreibe und intelligenten Kommentaren, ein Panorama aufzufalten, dass man nur dastehen und mit großen Augen staunen kann. Was ich auf diesen vielen, […]

  • Karlheinz Deschner, Der Moloch. Eine kritische Geschichte der USA

    Ich war überrascht, als ich das Buch las, da ich den Eindruck hatte, dass Deschner noch verbissener schrieb als bei seinen Kirchenbüchern. Und obwohl man zwischendurch den Schaum vor Deschners Mund zu ahnen glaubt, möchte ich dieses Buch als Ergänzung zu Kinzers Putsch! empfehlen. Deschner zeigt nämlich über den späteren Imperialismus hinaus, wie sehr schon […]

  • Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz

    In der Aufzählung guter deutschsprachiger Autoren aus der Vorkriegszeit wird Döblin mehr und mehr zu einem Schatten. Er verschwindet aus dem Fokus, wird schemenhaft und ich habe große Sorge, dass er bald nahezu unbekannt sein wird. Das hat Döblin nämlich garantiert nicht verdient. Er hat nicht nur die deutsche Sprache wie wenig andere beherrscht, sondern […]

  • Karlheinz Deschner, Opus Diaboli, Fünfzehn unversöhnliche Essays über die Arbeit im Weinberg des Herrn

    Aktuell befinden wir uns in einer besonders kritischen Ecke meiner Bücherregale. Karlheinz Deschner, der Mann, der sich den Kampf wider die lächerliche, aber brandgefährliche Institution Kirche auf die Fahne geschrieben hat, kennt wirklich keine Verwandtschaft. Der vorliegende Band enthält allerlei Skurriles, Absonderliches und Erstaunliches. Ich führ mal eben die einzelnen Essays auf: Den Progressisten Gruß […]

  • Friedrich Dürrenmatt, Der Richter und sein Henker

    Es gibt eine Handvoll Bücher, die ich in der Schule lesen musste, und heute noch besitze. Der Richter und sein Henker gehört dazu. Eigentlich bin ich kein besonderer Dürrenmatt-Fan, auch nie geworden. Aber ich muss gestehen, dass mir dieser Titel durchaus angenehm in Erinnerung geblieben ist, obgleich ich eine gewisse Nüchternheit damit verbinde, die meiner […]

  • Franz Josef Degenhardt, Kommt an den Tisch unter Pflaumenbäumen

    Ach, der gute, alte Degenhardt. Welchem Kommunisten ist er nicht bekannt? Und auch darüber hinaus kennt doch nahezu jeder Zitate wie „Spielt nicht mit den Schmuddelkindern“. Ich persönlich amüsiere mich bei Degenhardt ja über dreierlei. So kannte ich mal ein paar Schweden, die Ende der 90er sehr laut Degenhardt hörten und dazu mit einer Oberlippe […]

  • Hernán Cortés, Die Eroberung Mexikos

    Ich weiß gar nicht mehr genau, was mich dazu getrieben hat, all diese Eroberungs- und Entdeckerbücher von Columbus, Cortés und Co. zu lesen. Es lag sicher nicht nur daran, dass ich sie im Antiquariat in die Finger bekommen habe, obwohl das natürlich die ganze Sache vereinfachte. Irgendwie war es mehr der Wunsch, an die Quellen […]

  • Paulo Coelho, Elf Minuten

    Ein Geschenk einer sehr lieben Freundin. Sie war meines Wissens recht beeindruckt von dem Buch, ich kannte vorher nichts von Coelho, kannte nur seinen Namen. Das Buch selbst, ja, kann man lesen. Schlecht ist es nicht, aber es hat mich auch nicht so umgehauen, dass ich jetzt Coelho-Fan wäre. Was mich damals mehr überrascht hat, […]

  • Henri Charrière, Papillon

    Mir ist bekannt, dass Charrière hier vor allem eine Selbstbeweihräucherung geschrieben hat. Er hat Erfundenes eingebaut, Erlebnisse anderer Gefangener, aber eben auch so manches aus seinem Leben. Und trotz dieses Sammelsuriums ist das Buch, das als Basis für eine spannende Verfilmung mit Steve McQueen und Dustin Hofman diente, ein Abenteuerroman, der zwischen einer vergangenen Zeit […]

  • Raoul Schrott (Hrsg.), Gilgamesh

    Seit zig Jahren hatte ich das Gilgamesh-Epos auf meiner ewigen Leseliste. Es war zugegebenerweise immer tiefer gerutscht, bis ich neulich durch einen dummen Zufall darauf gestoßen wurde. Also beschloss ich, jetzt sei die Zeit, das Langverschobene nachzuholen und mehr über die Wurzeln auch aller europäischen Schriftkultur zu erfahren. Zum Glück ist der Heilige Raoul Schrott […]