Schlagwort: Bücher
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Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum
Ich möchte behaupten, dass es nur wenige Bücher gibt, die mich so geprägt haben, wie dieses Werk des Individualismus. Dabei feiert Stirner als Ursprung der Denkweise Nietzsches nur scheinbar den Egoismus. In Wirklichkeit geht es mehr um den Realismus, um das, was dem Einzelnen möglich ist und was nicht. Das Buch war übrigens eine Leseempfehlung […]
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Friedrich Schiller, Kabale und Liebe
Und noch ne Reclam-Nummer. Wobei ich mit diesem Band etwas besonders Amüsantes verbinde. Gelesen habe ich das Drama nämlich auf dem Gymnasium. Damals hatten wir einen Deutschlehrer, dessen Unterricht ungelogen zu 90 % daraus bestand, dass er uns – vorgelesen hat. Und das war nicht etwa in der ersten Klasse, nein, das war in der […]
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Neidhart von Reuental, Lieder
Eine lustige kleine „zweisprachige“ Reclam-Ausgabe. (Zweisprachig deshalb in Anführungszeichen, weil es Mittelhochdeutsch und modernes Deutsch ist.) Sehr lustige Lektüre. Wer das Mittelalter für eine verspießerte, bornierte, prüde Zeit hält, sollte sie sich zu Gemüte führen. (Und nebenbei der Tipp: Es gibt wunderbare Vertonungen einzelner Neidhart-Lieder!)
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Jeffrey Eugenides, The Virgin Suicides
Ein lieber Münchner Freund* versorgt mich bisweilen mit englischsprachigen Buchpäckchen. So kam erst die Tage eine neue Zusammenstellung an, auf die ich schon sehr gespannt bin. Besonders amüsiert mich, dass dieses neue Päckchen ausgerechnet dann ankam, als ich das letzte Buch seines letzten Carepakets beendet hatte. Und dieses Buch war The Virgin Suicides. Ich muss […]
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John Milton, Das verlorene Paradies
Zweites Semester Skandinavistik, Thema: Barockdichtung. Das war ein Volltreffer. Denn die Pseudo-Germanisten vom Schlage „Ich sprech ja Deutsch. Also kann ich Germanistik studieren.“ blieben der Vorlesung fern, ein Großteil der Skandinavisten auch. Deshalb saßen wir am Ende zu dritt in einem der großen Hörsäle der RUB und lauschten Professor Baumgartner. Schon damals war mir klar: […]
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Oscar A.H. Schmitz, Haschisch
Bei dieser ungewöhnlichen Sammlung aus dem Jahre 1903 handelt es sich um kurze, zum Teil ineinander verschränkte Erzählungen, die durch den Besuch in einem Haschischclub eingerahmt werden. Die Geschichten selbst sind von sexuellen Ausschweifungen geprägt und durchzogen vom liderlichen Aufbegehren wider die sittliche Bürgerlichkeit. Eigentlich war ich überrascht, wie hier jemand, der mir namentlich bis […]
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William Somerset Maugham, Of Human Bondage
Es ist schon etwas her, dass mir hier im Blog dieses Buch empfohlen worden ist. Leider führten private Gründe dazu, dass ich für die Lektüre unverhältnismäßig lange brauchte. Teilweise fand ich kaum Zeit, in der Woche auch nur 20 Seiten zu lesen. Das war umso bedauerlicher, als es ein sehr gutes Buch ist. Ich möchte sogar […]
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Ror Wolf, Die heiße Luft der Spiele
Von allen Büchern, die ich von Wolf besitze, ist das hier dasjenige, das ich – mit Abstand! – am wenigstens leiden mag. Genau genommen habe ich auch mehr nur darin gestöbert als gelesen, einfach weil Fußball meine Welt nicht ist. Ich finde es schnarchlangweilig, halte es für schrecklich überhöht in unserer Gesellschaft und kann mit […]
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Mary Lynn Johnson, John E. Grant (Ed.), William Blake’s Poetry and Designs
Wie manch anderer Lyrikband auch muss ich bei diesem eine winzige Ausnahme machen. Nein, ich habe nicht alle Texte Blakes gelesen, aber ich schätze diesen Band nicht allein wegen seiner mir bekannten Texte, sondern auch wegen der hochspannenden Illustrationen, die mich in manchen Details an Bilder aus Prinzhorns Bildnerei der Geisteskranken erinnern. (Und zumindest insofern […]
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J.M.R. Lenz, Der Hofmeister
Ein Buch, das ich zwar zur Ausbildung brauchte, interessanterweise aber nicht zu Schulzeiten, sondern in der Literatureinführung an der Uni. Das war damals vielleicht eine seltsame Veranstaltung. Eingepfercht zwischen Kommilitonen, die kaum mehr als die Anleitung zur Brigitte-Diät lesen, und anderen, die Mollys Monolog aus Ulysses fast auswendig konnten. Ach ja, der Hofmeister. Hm. Ein […]