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Michel de Montaigne, Tagebuch der Reise nach Italien über die Schweiz und Deutschland
Aufgrund einer schmerzhaften Nierenerkrankung trat Michel de Montaigne eine Kurreise an. Er nutzte die Gelegenheit, die Länder kennenzulernen, und machte sich zahlreiche Notizen. Den Anfang der Schilderung übernahm dabei sein Sekretär. Für mich eine Art Reiseversion der Essais. Okay, nicht ganz so amüsant, aber es gibt doch einige lustige Anmerkungen. Beispielsweise mokiert sich der Franzose […]
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Michel de Montaigne, Essais
Ich sag es gleich, ich bin befangen: Dieses Buch ist mein Abgott. Aber erst möchte ich ausholen. Jeder kennt die klassische Frage: Welches Buch würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen? Ich hatte mich durch kluge Überlegungen früh gewappnet und hätte jahrelang gesagt: „Die Bibel.“ Das aber nicht etwa, weil ich gläubig bin (ganz […]
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Sigurd Mathiesen, Das unruhige Haus. Zehn unheimliche Geschichten
Geistergeschichten haben mich schon fasziniert, als ich noch ein kleines Kind war. Nicht nur, dass ich selbst davon überzeugt war, dass in einer Ecke unserer Wohnung Gespenster wohnten (die ich nebenbei nie gesehen oder gehört habe, es war pure Überzeugung). Nein, ich hörte auch mit gruselnder Wonne den Gespenster-Tango von Herman van Veen (zweiter Teil […]
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Albert Knorr, Marlen Raab, Thorsten Michel, Sacer Sanguis Evolution
Okay, es ist ein bisschen Reklame in eigener Sache, das gebe ich zu. Aber genau genommen folge ich nur meiner Regel: hier zu besprechen, was in meinem Regal steht und was ich gelesen habe. Dieses Werk über die erste Marsmission in 20 Jahren, bei dem ich als Coautor mitgewirkt habe, gehört nun einmal eben dazu. […]
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Karl Philipp Moritz, Anton Reiser
Diesen Roman entdeckt zu haben verdanke ich Arno Schmidt. Und über wenig Empfehlungen seinerseits bin ich so glücklich wie über diese. Moritz erzählt darin – mit zahlreichen autobiographischen Anleihen – das Leben des armen Anton Reiser, der es wirklich von jeder Seite dicke bekommt. Trotzdem schafft er es irgendwie, sich durchzuschlagen und ein sinnvolles Leben […]
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Herman Melville, Mardi
Ein weiteres Monstrum aus dem Hause Melville. Mardi ist allerdings lange nicht so bekannt wie der weiße Wal. Das wundert einerseits angesichts des interessanten Südseeinhalts, andererseits wundert es auch wiederum nicht. Denn Melville hat in Mardi etwas versucht, was zur Zeit der Niederschrift schon länger aus der Mode war: Satiren über die eigene Zeit im […]
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Herman Melville, Moby-Dick oder Der Wal
Es gibt wohl nur wenige Bücher, die so aussehen und sind wie ihr Thema. Moby-Dick gehört definitiv dazu. Was uns Deutschen Goethe mit seinem ewig besserwisserischen Salbadern scheint dem US-Amerikaner Melvilles Meisterwerk. Ich erinnre nur an den Grundgag in Woody Allens Zelig, der zum menschlichen Chamäleon wurde, weil er in der Schule nicht zugeben wollte, […]
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W. Somerset Maugham, Der Magier
Ein interessantes kleines Stück ist dieser Roman, der das Leben des rätselhaften Oliver Haddo schildert – eine Verbrämung des Aleister Crowley. Sicher kein Werk der Weltliteratur, es sorgt aber zweifellos für ein paar vergnügliche Stunden, insbesondere wenn man sich für die schillernde Person des Crowley interessiert.
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Henri Murger, Szenen aus dem Leben der Bohème
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Am besten bei meiner ersten Begegnung mit dem Umfeld dieser Geschichte. Die hatte ich beim Kaurismäki-Film, der mir bis heute nachdrücklich im Gedächtnis festhängt, obwohl ich ihn vor 20 Jahren nur zweimal gesehen habe. (Einmal in Rom auf italienisch, das war besonders lustig.) Kaurismäkis Version trifft genau […]