Tottes Lexikon
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1 Trauerspiel in 4 kurzen Aufzügen mit (sehr) kurzem Singspiel
Ein Gang in die Stadt ist deprimierend. Destilliertes Wasser auf den Mühlen eines jeden Kulturpessimisten sozusagen. Über die vergangenen Jahre hinweg haben sich die lebendigsten und unterhaltsamsten Einkaufsstraßen in einen undurchschaubaren Komplex an Dauerramsch verwandelt. Ein unsäglicher Mix aus immergleichen Plastikketten, die „Café“ zu nennen der gute Geschmack streng verbietet. Dazu gesellen sich immer unappetitlicher […]
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Karl-Ove Knausgård, Träumen
Es ist nun drei Jahre her, dass ich zum ersten Mal einen Knausgård gelesen und » hier besprochen habe. Obwohl ich damals mit gemischten Gefühlen aus der Lektüre gegangen bin, blieb ich weiter interessiert an seinem Experiment der ungeschönten Selbstdarstellung. Ich muss allerdings zugeben, dass ich den Band Träumen geschenkt bekommen habe und dass ich mir […]
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Golo Mann, Wallenstein
Wer hier öfter liest, kennt vielleicht meine Einsatzrezi zu Allens Zelig, einem meiner absoluten Lieblingsfilme. Aufs Detail möchte ich hier gar nicht eingehen, wer den Film aber nicht kennt, möge wissen, dass ein wichtiger Auslöser der Geschichte das Buch Moby Dick ist, das die Hauptfigur Zelig in der Schule nicht gelesen hat. Den Gag, der […]
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Georges Perec, Die Dinge
Perec, der Artist der Aufzählung, der Satzspieler, der Worte wie feinste Pinselstreiche punktgenau auch auf größten Leinwänden verteilt, dieser George also hat mit diesem Debüt seinen Durchbruch gefeiert. In den Dingen erzählt er vom jungen Paar Jerome und Sylvie, einem französischen Pärchen, das in den 60ern in Paris und der Provinz und Tunesien lebt. Im […]
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Bewerbung ans Weiße Haus, Washington, D.C.
Sehr geehrter Mr. President! Ich falle gleich mit der Tür ins Weiße Haus, denn ich kann nicht anders. Ich bin begeistert davon, mit welcher Leichtigkeit Sie es fertigbringen, diese lächerlich-oligarchische Scheindemokratie jenseits des Atlantiks nach und nach zu reinem Faschismus zu formen. Nichts anderes wird nämlich das, was Sie da fabrizieren. Ich muss es wissen. Denn […]
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John Williams, Augustus
Bis ich dieses Buch geschenkt bekam, war Williams mir ehrlich gesagt unbekannt. Offenbar eine Lücke, die ich in den kommenden Jahren mal schließen sollte, um Stoner und Butcher’s Crossing von ihm zu lesen. Denn was er hier im Augustus präsentiert – eine kluge Zusammenstellung, schön erzählt und trotz aller Zeitsprünge sauber miteinander verzahnt –, macht […]
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Hugo Pratt, Corto Maltese. Die geheimnisvolle Lagune
Pratt, der sein Venedig wohl sehr schätzte, gelangt mit Kapitän Corto Maltese in diesem Band über zwei Umwege in die berühmte Lagunenstadt Venetiens. Hier gerät er schließlich in die Wirren des Ersten Weltkriegs, wo Maltese zwischen den Frontlinien ein Husarenstück abliefert. Dabei zog ihn eigentlich nur die Suche nach einem Goldschatz dorthin. Ein interessantes Puzzlestück im Maltesiversum, […]
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Two-night Tom
Tom war nicht der Mann für einen One-Night-Stand. Er spielte Schlagzeug dann und wann in einer kleinen Band. Nach dollen Gigs nahm er dann oft Groupies schamlos in sein Loft. Am Schlagzeug brauchte er zwei Sticks. Einer nur reicht für die Ficks. Er verwöhnt die Damen stets zwei volle Nächte, verspritzt den Samen aus dem Gemächte nicht zu […]
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DocTotte spricht zu euch
(Zur Erinnerung: das » Ritual hier zum Mitlesen.)
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Moonlight
Auf den Oscar angesprochen antworte ich gewöhnlichm dass mir dieser güldene Pappkamerad schnurze ist & doch werde ich hin und wieder neugierig, was an den Preisträgern preistragend sein soll – oft, zu oft leider grundlos wie bei diesem insgesamt erschreckend belanglosen Streifen, der nur wenig zu erzählen hat, was auch durch manche schöne Kameraeinstellung einfach […]
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