Tottes Lexikon
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Gustave Flaubert, Bouvard und Pécuchet
Es fällt schwer, die beiden Pole der Kritik zusammenzubringen. Als äße man eine Suppe, bestehend nur aus Wasser, aber versetzt mit einer exakt aufeinander abgestimmten Kräutermischung. Der Stil des Romans ist in der Tat blendend gut. (Übersetzer Wolfgang Skwara betont zudem, dass er sich sehr an Flauberts Stil anzulehnen versucht hat, indem er etwa die […]
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Mein Vater (4)
Mein Vater war von klein auf übergewichtig gewesen. Seine Mutter war eine erbärmliche Köchin und kochte zu fett und zu salzig und verhätschelte das Einzelkind so wie sie später im Alter ihre Dackelhündin verhätschelt hat. Als er noch Säugling gewesen war, hatte er mal eine Augenentzündung gehabt und bekam einen Augenverband, der mit einer Sicherheitsnadel […]
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Der Riss
So banal sie scheint, ist diese von Chabrol auf die Leinwand gebrachte Geschichte um eine Trennung aufgrund von Familiengewalt auch heute noch, nach 45 Jahren, hochspannend und leider auch wichtig. Fazit: sehenswert
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Heiko Arntz, Gerd Haffmans (Hrsg.), Der phantastische Rabe. Mit großem Philip.-K.-Dick-Sonderteil
Nach dem ich mich zuletzt eher über Raben beklagt habe, kann ich nun mit einem meiner Lieblingsraben aufwarten: Die Nr. 59 ist quasi Philip K. Dick gewidmet und enthält daher u.a. Ausschnitte aus seinen Werken. Dazu gesellen sich verschiedenste Arbeiten von Egner, Bruno Schulz, Holbein, Conan Doyle und anderen. Zwei besondere Highlights sind und bleiben […]
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Marco Polo
Überraschend kurzweiliger Mix aus wahrer Überlieferung und bunt ausgedachter Geschichtsklitterung, dabei oft genug verdammt nah an einem Neuaufguss des Chamberlain’schen Shogun – nur eben am Hofe des Kublai Khan. Fazit: Unterhaltung ohne Hintergedanken
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Mein Vater (3)
Mein Vater kam aus kleinen und großen Verhältnissen zugleich. Er war lediglich zur Volksschule gegangen, hatte eine Lehre als Schreiner gemacht und zusätzliche eine als Maurer, weil er hatte bauen wollen, und dann sein Fachabitur, obwohl ich nicht weiß, ob das damals schon so hieß, und dann studierte er Architektur, obwohl er selbst nur ein […]
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Michael Rudolf (Hrsg.), Der Pilz-Rabe
Ob es Zufall ist, dass ich nach dem eher enttäuschenden lebendigen irischen Raben schon wieder einen hier vorstelle, den ich überraschend langweilig finde, ich weiß es nicht. Eigentlich sollte man ja glauben, dass man beim Thema Pilze einiges zusammentragen können sollte, aber was Rudolf hier präsentiert, fällt eher unter Humorlimbo. Praktisch konnten mich nur zwei […]
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Mein Vater (2)
Mein Vater war Beamter, Architekt bei der Stadt. Anders als seine Studienkollegen hatte er sich nicht selbständig gemacht, sondern auf die Sicherheit des Staates gesetzt, als der noch Sicherheit bot. Und dank dieser Sicherheit bekommt meine Mutter heute noch eine Witwenrente, von der andere Frauen nur träumen können, denn mein Vater hatte sich im Amt […]
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Die Brücke
Noch so ein Fall dafür, dass ich bedaure, die Erstaustrahlung der Serie verpasst zu haben, denn die Reibung dänisch-schwedischer Eigenheiten, eingebettet in spannende Kriminalarbeit, ist nicht nur für Skandinavien-Erfahrene ein Vergnügen. Fazit: Die erste Staffel ist besonders gut, aber auch das Danach weiß zu beglücken!
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