Kategorie: DocTotte

  • Wie ich Geschichte erlebte

    Vor fast zwei Jahren stolperte ich im Freitag über einen Artikel von Ulrike Baureithel über ein Buch Götz Alys zum Thema Euthanasie. Sie spricht unter anderem an, das Opfer der Euthanasie in deutschen Familien bis heute ein blinder Fleck sind. Das erinnerte mich an meine eigene Familie. Von klein auf wussten meine Schwester und ich, […]

  • Mein Vater (6)

    Mein Vater machte gern Urlaub, am liebsten an der Küste. Wir fuhren oft nach Texel, waren immer wieder in einer Unterkunft einer westfriesischen Familie, die hatten unter anderem einen Sohn, der hieß Elke, weil das nämlich bei den Holländern ein Jungenname ist. Bei einem meiner ersten Urlaube mit 1 Jahr erhielt ich von meinem Vater […]

  • Meiner Vater (5)

    Mein Vater war musikalisch. Als Kind hatte er Akkordeon gelernt. Das stand in seinem rotbraunen Koffer herum, bis meine Mutter in das ehemalige Ferienhaus gezogen ist und den alten Haushalt auflöste. Als Kinder haben meine Schwester und ich manchmal mit dem Akkordeon gespielt, dann lag es auf dem Tisch und einer pumpte Luft hinein, der […]

  • Mein Vater (4)

    Mein Vater war von klein auf übergewichtig gewesen. Seine Mutter war eine erbärmliche Köchin und kochte zu fett und zu salzig und verhätschelte das Einzelkind so wie sie später im Alter ihre Dackelhündin verhätschelt hat. Als er noch Säugling gewesen war, hatte er mal eine Augenentzündung gehabt und bekam einen Augenverband, der mit einer Sicherheitsnadel […]

  • Mein Vater (3)

    Mein Vater kam aus kleinen und großen Verhältnissen zugleich. Er war lediglich zur Volksschule gegangen, hatte eine Lehre als Schreiner gemacht und zusätzliche eine als Maurer, weil er hatte bauen wollen, und dann sein Fachabitur, obwohl ich nicht weiß, ob das damals schon so hieß, und dann studierte er Architektur, obwohl er selbst nur ein […]

  • Mein Vater (2)

    Mein Vater war Beamter, Architekt bei der Stadt. Anders als seine Studienkollegen hatte er sich nicht selbständig gemacht, sondern auf die Sicherheit des Staates gesetzt, als der noch Sicherheit bot. Und dank dieser Sicherheit bekommt meine Mutter heute noch eine Witwenrente, von der andere Frauen nur träumen können, denn mein Vater hatte sich im Amt […]

  • Mein Vater (1)

    Es gab zwei Situationen in meinem Leben, in denen ich den Zeitpunkt des Todes meines Vaters für gut befunden habe. Die erste Situation war eine schreckliche Kinderei eigentlich. Es muss relativ kurz nach seinem Tod gewesen sein, vielleicht ein halbes Jahr später. Da sagte ich zu meiner Mutter: „Es ist gut, dass er gestorben ist“ […]

  • Work in Progress

    Seit geraumer Zeit verfolge ich zwei Textprojekte. Das eine beschäftigt mich aus persönlichen Gründen schon lange, bis ich vor ein paar Jahren endlich genügend Abstand gewonnen hatte. Es geht um den frühen Tod meines Vaters, um seine Rolle, die er in meinem Leben spielte und auch heute noch spielt. Das andere Projekt werde ich dagegen noch unter […]

  • Gesundheit!

    Die menschliche Nase ist schon ein erstaunlich biomechanisches Gerät. So fällt mir in den jüngsten Wochen auf, dass ich auf dem abendlichen Weg von der Bahnstation gen die eigene Häuslichkeit so ziemlich genau in etwa an derselben Position ein laufendes Bedürfnis an dem Gesichtserker verspüre, weswegen ich in etwa in demselben Bereich nach einem Einwegblatt […]

  • “Peace!” – “Brotherhood!”

    In college the goverment couldn’t decide whether I was a security risk or not. I used to protest a little then. So they decided to put a mail check on me. Every day the mail would come later and later, corners torn, never sealed correctly. I was more of an activist then. So I decided […]