Kategorie: Bücher

  • Frank Schulz, Onno Viets und der Irre vom Kiez

    Ja, Schulz hat wieder zugeschlagen. Und nachdem ich ihn mit der Hagener Trilogie erst vor wenigen Monaten kennen- und schätzengelernt habe, war es natürlich Ehrensache, den Viets zu erstehen, sobald ich davon erfuhr. Die Rezension im Freitag klang noch etwas gemischt, die Lektüre fand ich deutlich erfrischender als der Rezensent (und offenbar auch andere Rezensenten; mir […]

  • Joachim Ringelnatz, Komm, sage mir, was du für Sorgen hast

    Ringelnatz ist im Effekt ein bisschen wie Loriot. Fast jeder kennt was von ihm, genauso viele können sich darüber amüsieren, und er tut im Allgemeinen nicht weh mit dem, was er produziert hat. Recht angenehme, aber dennoch intelligente Unterhaltung, die beim Füllen des Worttanks gute Dienste leistet.

  • Erich Maria Remarque, Im Westen nichts Neues

    Ein Klassiker, der meines bescheidenen Empfindens in jeden deutschen Haushalt gehört. Er ist irgendwie die Keimzelle, aus dem unsere heutige Demokratie in einem Erstversuch erwachsen ist, bevor die Knobelbecher der dreisten Dummheit das Pflänzchen der Freiheit in Grund und Boden stampften und alles, was deutsch ist, auf lange Zeit schamesrot färbten. Ich halte das Buch […]

  • Hans Prinzhorn, Bildnerei der Geisteskranken. Ein Beitrag zur Psychologie und Psychopathologie der Gestaltung

    An anderer Stelle schilderte ich bereits, wie ich auf dieses Buch gestupst wurde. Zunächst hatte ich gar nicht damit gerechnet, es im normalen Buchhandel zu bekommen, war daher erstaunt, dass es kein Akt ist, sich in die Welten der geistig Derangierten einzulesen und einzublicken. Das Buch selbst bleibt für mich ein Faszinosum. Es ist, wie […]

  • Marco Polo, Von Venedig nach China. Die größte Reise des 13. Jahrhunderts

    Und ein weiterer Erdmann-Band. Tja, muss man über Marco Polo viele Worte verlieren? Gut, die Jugend wird ihn vermutlich eher als Marke kennen (dann anders geschrieben), etwas gebildetere Menschen werfen geistigen Diebstahl ins Feld (die Nudel; was nebenbei meist auch noch verfälscht wird, weil die Herkunft der Nudel im seidenstraßigen Spannungsfeld zwischen dem Orient und […]

  • Eisherz und Edeljaspis oder Die Geschichte einer glücklichen Gattenwahl

    Einer der großen Klassiker der Ming-Dynastie – lange in Europa, namentlich in Deutschland unbekannt. Den Zugang ermöglichte der Übersetzer Franz Kuhn, der in den 20er Jahren des 20. Jahrhundert so manche fernöstliche Perle les- und verstehbar machte. Ja, mir ist bekannt, dass er bei dem ein oder anderen Roman Kürzungen oder Änderungen vornahm, die einen […]

  • Edgar Allan Poe, Der Rabe. Zweisprachige Ausgabe mit Essay „Die Methode der Komposition“

    Poe, der König, was sag ich: der Kaiser der amerikanischen Literatur, war ein Wanderer in der Welt der Buchstaben und Zeichen. Er konnte Prosa, konnte lange Texte, kurze Texte (fraglos am besten), aber er konnte auch Lyrik. Sein vermutlich bekanntester Text ist der Rabe. Ich habe Poe zwar in zwei Taschenbuchausgaben – dazu später mehr, […]

  • Antonio Pigafetta, Die erste Reise um die Erde. Ein Augenzeugenbericht von der Weltumsegelung Magellans 1519–1522

    Ein weiterer Band aus der von mir hochgeschätzten Edition Erdmann. Diesmal geht es um die Reise Magellans, der bekanntlich selbst es nicht geschafft hat, die Erde zu umrunden, sondern auf der Expedition selbst bei einem brutalen Eroberungs- und Bekehrungsversuch getötet wurde. Als Dokument für die Menschheit fraglos interessant, wenn es auch kaum der spannendste Text […]

  • Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse

    Dieses kleine Bändchen enthält neben dem Text „Jenseits von Gut und Böse“ auch die Schriften: Der Fall Wagner, Götzen-Dämmerung, Ecce homo und Dionysus-Dithryamben. Auch hier möchte ich allgemein bleiben und Nietzsche einfach zum Wiederentdecken empfehlen. Sinnvoll ist seine Lektüre jedenfalls für jeden denkenden Menschen.

  • Nathaniel Philbrick, Im Herzen der See. Die letzte Fahrt des Walfängers Essex

    Den meisten Lesern dürfte – zumindest grob inhaltlich – Moby Dick bekannt sein. Der Kreis der Leser, die das zugrundeliegende Unglück kennen, fällt höchstwahrscheinlich deutlich kleiner aus. Ja, man mag es kaum glauben, aber Melville hat das Hauptereignis in Moby Dick nicht erfunden. Drei Dekaden vor der Niederschrift geschah im Pazifik etwas, das dem Walfang […]