Kategorie: Bücher
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Curt Hohoff, Kleist (Rowohlt-Biographie)
Ich fürchte, an Kleist scheiden sich die Geister. Was hab ich mir für Meckereien anhören müssen von Leuten, denen er in der Schulzeit gehörig vergällt wurde. Das ist echt schade. Denn Kleist ist nicht nur eine wichtige Größe für die deutschsprachige Zeitungsevolution, sondern ein ganz besonderer Formulierungskünstler, dergestalt, dass er, und zwar gern auch als […]
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Edgar Allan Poe, Der Rabe
In diesem Band aus der Haffmans-Ausgabe sind neben Poe-Gedichten – der Titel verrät es bereits – drei Essays versammelt: Heureka, die Methode der Komposition und Maelzels Schachspieler. Ich mach es kurz: Poes Gedichte sind nicht meine Welt. Mit Ausnahme des Raben finde ich sie alle, sagenwirmalfreundlich: öde. Interessanter sind da die Essays, auch wenn es […]
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Thomas Coraghessan Boyle, América
Als Person fand ich T.C. Boyle ja durchaus schon länger interessant. Einen Anlass, etwas von ihm zu lesen, bot sich dagegen über die Jahre partout nicht – bis der Roman América im letzten Jahr als Gratisbuch auf der Buch Wien verschenkt wurde. Zu der Frage, warum da grundsätzlich bekannte, sich gut verkaufende Autoren gratis rausgegeben […]
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Jerry Hopkins, Jim Morrison. König der Eidechsen. Die endgültige Biographie und die großen Interviews
Es ist eine Binsenweisheit, dass Menschen wie Morrison heute eine ganz andere Stellung besäßen, wenn sie noch lebten. Sie wären lange nicht die Ikone, die sie seit ihrem Tod sind. (Und in dieser ikonographischen Hinsicht gehören nicht nur die Mitglieder des Klubs der 27, sondern auch Leute wie James Dean, Marilyn Monroe oder Che Guevara.) […]
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Edgar Allan Poe, Der schwarze Kater
Erst die Tage hatte ich einen Band aus der Schmidt-Wollschläger-Übersetzung angesprochen, der viele wichtige Erzählungen des Großmeisters Poe enthielt. Auch dieser Band bringt ein paar wichtige Diamanten wie das verräterische Herz, den Goldkäfer oder das vorzeitige Begräbnis. Gleichwohl halte ich den Band in seiner Gänze als nicht so spannend wie den vorigen.
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Michael Töteberg, Fritz Lang (Rowohlt-Biographie)
Die wirklich großen deutschen Filmregisseure kann man praktisch an einer Hand abzählen: Wen haben wir denn da? Lang, Murnau, Herzog, meinetwegen noch Schlöndorf und Fassbinder; dann wird es aber auch schon eng – und nein, Petersen oder Emmerich hab ich nicht vergessen. Die zwei sind weder große Regisseure noch würde ich sie wirklich als deutsch […]
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Edgar Allan Poe, Der Fall des Hauses Ascher
Dieser Band aus der Wollschläger-Schmidt-Übersetzung zeigt bereits in der Überschrift, welchen Weg die beiden Übersetzer einschlugen. Sie machten aus dem Gegebenen etwas Eigenes, ohne das Original zu verlieren. Sie formten es neu, behielten aber die Zier bei. In diesem Band sind eine Reihe ganz doller Erzählungen Poes versammelt, weshalb ich ihn ganz besonders schätze. So […]
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Klaus Schröter, Heinrich Mann (Rowohlt-Biographie)
Es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, warum die beiden Brüder Thomas und Heinrich qualitativ so verschieden geschrieben haben – und warum ausgerechnet die Schlaftablette höher geschätzt wird. Sei es wie es sei, ich lese lieber Heinrich und daher hab ich auch lieber eine Biographie über ihn gelesen als über Thomas. In diesem Fall […]
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Uwe Schulz, Montaigne (Rowohlt-Biographie)
Es gibt so zwei, drei Ecken in Frankreich, die ich bereits bereist habe. Manche, wie die Provence, sogar mehrfach. Leider hat es mich bislang noch nie nach Montaigne verschlagen. Und das, obwohl ich natürlich gern mal da vorbeischauen würde. Insbesondere den Turm, in dem er geschrieben hat, würde ich gern mal eigenäugig in Betracht nehmen. […]
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Thomas Bernhard, Elisabeth II.
Als ich das letzte Mal in Wien war, erzählte ich meinen Gastgebern, dass ich mir eigentlich als Mitbringsel einen Bernhard genehmigen wollte, was ich leider zeitlich nicht geschafft habe. Da meldete sich die Gastgeberin und erzählte davon, dass sie mal im Burgtheater ein Spiel von ihm gesehen hatte, bei dem es den Volltext im Programmheftchen […]