Kategorie: Literatur

  • Italo Svevo, Zenos Gewissen

    Drei einfache Worte: Ich liebe es. Wohl nur wenige Bücher haben mich in den letzten 15 Jahren dermaßen amüsiert wie der mit einem schmunzelnden Auge verfasste Bericht, den der italienische Schwabe Ettore Schmitz seinem Protagonisten in die Feder legt. Als Lebensbericht für Zeno Cosinis Psychiater angelegt enthält es eine Unzahl von lustigen, spannenden, immer aber […]

  • Bram Stoker, Dracula. Ein Vampirroman

    Bereits bei der Meinung zu Frankenstein äußerte ich mich zu der Problematik, der diese beiden Bücher unterliegen: ihre Fehlwahrnehmung in der Populärkultur. Auch wenn die Darstellung beim Frankenstein fraglos falscher ist, ärgert sie mich bei Stokers Meisterwerk umso mehr, weil es das bessere Buch ist. Dabei ist der Witz, dass es bereits sämtliche Elemente enthält, […]

  • Vladimir Sorokin, Die Schlange

    Eine nette Überraschung war dieser Fund in einem modernen Antiquariat. Nicht allein, dass es eine hübsche Ausgabe aus dem insolvent gegangenen Haffmans-Verlag ist, auch der Inhalt wusste zu beeindrucken. Die Geschichte ist grob leicht erzählt. Sie stellt den Alltag in und an einer Schlange zu Zeiten der Sowjetunion dar. Der Text besteht ausschließlich aus Dialogen, […]

  • Mary W. Shelley, Frankenstein oder Der neue Prometheus

    Frankenstein ist vermutlich mit Stokers Dracula eins der bekanntesten und zugleich ungelesensten Bücher der Geschichte. Jeder kennt es – oder glaubt es wenigstens aufgrund einer oder mehrerer der zahllosen Verfilmungen zu kennen. Dass die wenigsten Leinwandstreifen etwas mit den zugrundliegenden Originalen zu schaffen haben, interessiert nicht. Warum auch? Man müsste das Original ja erst mal […]

  • Raoul Schrott, Tristan da Cunha

    Auf den Punkt: ein toller Roman! Tristan da Cunha ist – mancher wird es wissen – eine Insel nahe St. Helena. Die Insel faszinierte schon so viele Menschen. Nicht zuerst (und nicht zuletzt) Arno Schmidt, der hier eine geologische Vorlage für die Insel Felsenburg sah und sich seinerseits mehrfach mit diesem Vulkankegel im Südatlantik beschäftigte. […]

  • Ferdinand Salentiny, Das Lexikon der Seefahrer und Entdecker

    Okay, ich gebe es zu, dieses Buch habe ich nicht am Stück und vor allem nicht ganz gelesen. Aber ich habe immer wieder etwas nachgeschlagen in diesem wirklich netten Lexikon aus meiner geschätzten Edition Erdmann. Von Luigi Amadeo Giuseppe Maria Ferdinando Francesco Duca degli Abruzzi bis zu Graf Zeppelin steht hier so ungefähr jeder drin, […]

  • Harry Rowohlt, Pooh’s Corner. Sämtliche Meinungen und Deinungen eines Bären von geringem Verstand

    Ein Mann wie ein Bär: Harry Rowohlt. Er spricht so, er sieht so aus und vermutlich würden Bären auch lesen und schreiben, was Harry Rowohlt liest und schreibt. Nicht alles ist erste Sahne, vieles aber sehr amüsant und nachdenkenswert. Eine ganze Zeit lang kolumnierte er so vor sich hin in der Zeit. Diese Kolumnen sind […]

  • Frank Schulz, Onno Viets und der Irre vom Kiez

    Ja, Schulz hat wieder zugeschlagen. Und nachdem ich ihn mit der Hagener Trilogie erst vor wenigen Monaten kennen- und schätzengelernt habe, war es natürlich Ehrensache, den Viets zu erstehen, sobald ich davon erfuhr. Die Rezension im Freitag klang noch etwas gemischt, die Lektüre fand ich deutlich erfrischender als der Rezensent (und offenbar auch andere Rezensenten; mir […]

  • Joachim Ringelnatz, Komm, sage mir, was du für Sorgen hast

    Ringelnatz ist im Effekt ein bisschen wie Loriot. Fast jeder kennt was von ihm, genauso viele können sich darüber amüsieren, und er tut im Allgemeinen nicht weh mit dem, was er produziert hat. Recht angenehme, aber dennoch intelligente Unterhaltung, die beim Füllen des Worttanks gute Dienste leistet.

  • Erich Maria Remarque, Im Westen nichts Neues

    Ein Klassiker, der meines bescheidenen Empfindens in jeden deutschen Haushalt gehört. Er ist irgendwie die Keimzelle, aus dem unsere heutige Demokratie in einem Erstversuch erwachsen ist, bevor die Knobelbecher der dreisten Dummheit das Pflänzchen der Freiheit in Grund und Boden stampften und alles, was deutsch ist, auf lange Zeit schamesrot färbten. Ich halte das Buch […]