Kategorie: lesen

  • Heinrich Mann, Geist und Tat

    Früher hatte ich stets große Stücke auf Heinrich gehalten – im Gegensatz zu Thomas. Aber nach dem Reinfall der kleinen Stadt hat mich dieses Sammelsurium Essays ein weiteres Mal enttäuscht. Sicher, ein paar gute Beobachtungen sind drin. Das Meiste ist aber merklich zusammengestoppelter und vor allem unausgegorener Kram. Und hier lasse ich jetzt nicht Montaigne […]

  • Sir Rider Haggard, She

    Ein Klassiker nicht nur des gehobenen Trashs, der die Kinoleinwand bis heute mit Eindrücken füllt, sondern auch der Psychoanalyse. Hier kann man die Frau, vor allem aber die Sicht auf die Frau durch den Mann (des 19. Jahrhunderts) par excellence studieren. Vielleicht keine Weltliteratur, aber doch etwas, was man kennen kann.

  • Simon Borowiak, Wer Wem Wen

    Ein zugegeben überraschender Paar-Psycho-sonst-was-Text, der einfach Spaß macht beim Lesen. Wunderbare Beobachtungen, zahlreiche lustige Ideen, die das alltägliche Leben leichter machen werden. Die ideale Schnelllektüre.

  • Edward Abbey, Die Monkey Wrench Gang

    Eine skurrile Geschichte aus den 70ern: Eine Gruppe Ökosaboteure wirkt in der Gegend des Grand Canyons. Das Buch ist nicht nur thematisch wie ein Road Movie, sondern auch stilistisch dermaßen da angelehnt, dass es nach einer Verfilmung schreit. Am besten von Terry „Fear and Loathing“ Gilliam. Ein großer Spaß für kleine Saboteure. 🙂

  • Thomas Kapielski, Sämtliche Gottesbeweise

    Ich hab mich krumm und schief gelacht bei der Lektüre. Die Leute in der Bahn müssen mich gehasst haben – so wie ich andere Leute auch nicht leiden kann, die in der Öffentlichkeit bei der Lektüre lachen. Aber es tut mir leid, das Lachen ist bei Kapielski wirklich unvermeidlich. Sowohl dank der Sprache als auch […]

  • Flann O’Brien, Das harte Leben

    Ich weiß nicht, warum es so ist, aber es ist so: Wenn der Text länger werden sollte, patzte O’Brien regelmäßig. Ich glaube, lediglich sein At Swim-Two-Birds konnte mich da überzeugen. Schade. Seine Kolumnen sind da deutlich besser.

  • Wilkie Collins, Die Frau in Weiß

    Ein Krimi, der sich in ruhigen, weiten Kreisen seinem Thema nähert, nur um schließlich einen gähnlangweiligen Deus ex macchina hervorzuzaubern. Schade, hier wurde eine Chance vertan, die die eigentlich gute Grundgeschichte bietet. Trotz allem gut. Nebenbei: Natürlich hab ich’s in der Arno-Schmidt-Übersetzung gelesen.

  • Jonathan Franzen, Freiheit

    Ein Buch, das mir ans Herz gelegt wurde. Und zugleich eine große positive Überraschung: Der Mann kann nicht nur schreiben, er hat auch was zu erzählen. Ich habe mich wirklich schon lange nicht mehr so an einem Text gekrallt, weil ich mich buchstäblich bei keiner Zeile gelangweilt habe! Das wird nicht mein letzter Franzen gewesen […]

  • Joseph Conrad, Der Geheimagent

    Ich bin ja ein großer Conrad-Fan. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, dass ich mich in eine wiederholt vorkommende Szene seiner Hauptfiguren aus persönlicher Erfahrung sehr gut einfinden kann (ich erspare jetzt den Lesern und mir, diese Szene anzusprechen und auszuklamüsern). Der Geheimagent (im Deutschen geht in der Übersetzung leider die Zweitbedeutung des Titels verloren) […]

  • Thomas Pynchon, Mason & Dixon

    Mein erster Pynchon. Anfangs war ich über die Übersetzung sehr verwundert. Sie war nicht undurchdacht, passte aber überhaupt nicht zur Handlungszeit. Irgendwann bin ich in die Sprache reingekommen und in einem Arno-Schmidt-Paralleluniversum aufgewacht. Schon der nette Wiedererkennungswert mit Topoi wie dem Venusdurchgang und den „Chainbearern“ war da wie ein Besuch in der alten Heimat. Und […]