Kategorie: lesen

  • Wilhelm Oppermann, Hundert Jahre

    Es geht oft recht gemächlich zu in Oppermanns Hundert Jahren. Gleichzeitig geschehen aber auch zahlreiche spannende, ja aus heutiger Sicht oft unglaubliche Dinge. Man staunt einfach, was vor gar nicht langer Zeit in der niederdeutschen Tiefebene so alles passiert ist. (Denn auch wenn das Buch „erfunden“ ist, so hat Oppermann doch recht genau die damaligen […]

  • Friedrich Meyern, Dya-na-sore

    Von Arno Schmidt als Vorläufer für SS-Handbuch tituliert, von einem meiner Freunde als Verballhornung des englischen Wortes für Dinausaurier falsch verstanden – hier hat Meyern etwas Bizarres hingelegt. Ein Buch, das in seiner Theorie und seinen Ideen oft so krank ist, dass man sich permanent vor die Stirn schlägt. Dennoch bleibt es in seiner Kraft […]

  • Georges Perec, Anton Voyls Fortgang

    Konsum vom Roman, wo was vom ABC auslässt, war kurios, und nicht nur spaßig, obwohl auch phantastisch und oft informativ. Das Buch umfasst schlicht komisch Story, macht häufig Müh im Schmök-Akt. Manch Lösung im Inhalt mahnt an Traktatsammlung von Ror Wolf.

  • Meriwether Lewis & William Clark, Tagebuch der ersten Expedition zu den Quellen des Missouri

    Ein ganz besonderer Spaß: Die skurrile Reise quer durch das von Europäern noch total unerschlossene Nordamerika war nicht nur in echt ein absolutes Abenteuer, nein, auch die gelungene Übertragung – Übersetzung kann man es nicht mehr nennen, was Friedhelm Rathjen hier hingelegt hat – und die Lektüre kommen einem spannenden Abenteuer gleich. Es gibt gewiss […]

  • Richard Yates, Zeiten des Aufruhrs

    Ja, ich gebe es zu, ich habe ihn spät entdeckt. Nicht nur durch die grandiose Verfilmung (Revolutionary Road), sondern auch durch eine Rezension irgendeiner Neuausgabe, die kurz vor der Verfilmung im Freitag stand. Dann hab ich noch ein paar Jahre gebraucht, bis ich mich zum Kauf durchringen konnte – warum auch immer. Und nun, nun […]

  • Ludwig Tieck, Märchen und Erzählungen

    Vom blonden Eckbert über den Runenberg bis zur Vogelscheuche ist in diesem Aufbau-Band vieles, aber natürlich nicht alles von Tieck versammelt. Die Vogelscheuche hatte ich lange Zeit gesucht, fand sie in der Lektüre für die Texte der Romantik zwar durchaus herausragend, aber nicht so gut, dass ich sie noch einmal lesen müsste. Irgendwie ist die […]

  • Jonathan Franzen, Die Korrekturen

    Mein zweiter und sicher nicht letzter Franzen. Da meine ersten Erfahrungen noch nicht so lange zurücklagen, war ich zunächst etwas enttäuscht darüber, dass die Figuren in großen Teilen den Figuren der Freiheit entsprechen. Aber das ändert nichts daran, dass er wieder packend und suchtfördernd schreibt und – beinah schlimmer – die gleiche Konstellation recht anders […]

  • E.T.A. Hoffmann, Die Elixiere des Teufels

    Was Woody Allens „Zelig“ das Buch Moby Dick ist, waren mir über lange Jahre die Elixiere. Irgendwann mal bis Seite 140 geschleppt hatte ich das Buch wieder ins Regal gepackt. Und nichts vermisst. Jetzt hab ich es aus verschiedensten Gründen (Format, fast nur noch dicke, pendeluntaugliche Bücher ungelesen) wieder in die Hand genommen, geschafft und […]

  • Gerd Haffmans (Hrsg.), Der dekadente Rabe

    Der dekadente Rabe (Rabe Nr. 15) war das Geschenk eines lieben Freundes, das mir mancherlei erheiternde Stunde gebracht hat. Insbesondere ein Poe-Text, den ich entweder noch nicht kannte oder peinlicherweise vergessen haben müsste, hat es mir angetan. Aber auch Baudelaire, Kingsmill und Drews wissen ihren Teil zur Dekadenz beizutragen. Flaubert, für den ich mich einfach […]

  • Ludger Lütkehaus, Nichts

    Es gibt sie noch, die Fälle, in denen die Werbung die Wahrheit spricht. Dieser Band ist ein Beispiel dafür. Es ist auf den allermeisten Seiten ein großes Vergnügen, zu erfahren, was die intelligentesten Köpfe der Welt sich so seit der Antike (natürlich kommt auch der Osten vor) über das Nichts haben einfallen lassen. Welche Sorgen […]