Kategorie: Erzählung

  • Haruki Murakami, Die unheimliche Bibliothek

    Bisher kannte ich ja „nur“ 1Q84 von Murakami. Zwischen diesem Mammutwerk und der Bibliothek liegen Welten. Nicht nur angesichts der Textmenge, sondern auch inhaltlich. Zwar baut beides auf Märchenelemente, aber die Geschichte aus der Parallelwelt 1Q84 bietet doch wesentlich mehr Realismus als die Bibliothek. Letztere scheint eher einem oder mehreren Träumen Murakamis entsprungen, natürlich literarisch […]

  • Edgar Allan Poe, Streitgespräche mit einer Mumie

    Ich möchte wetten, dass sich hier der ein oder andere bereits gewundert hat, warum Poe so kurz weggekommen ist. Das lag einfach daran, dass ich mir seine Kurzgeschichten für den Schluss der letzten „normalen“ Regale aufgehoben habe. Ich wollte nämlich etwas mehr Zeit dafür haben, auch mit dem Hintergedanken, vielleicht auf die ein oder andere […]

  • Sabine Finzel, Carmen Mayer (Hrsg.), Seelenmusik

    Okay, ich gestehe es, ich kenne mit Sabine Finzel eine der beiden Herausgeberinnen gut und auch wenige der in dieser Anthologie versammelten Autoren zumindest vom Sehen. Aber ich möchte betonen, hier unvoreingenommen zu werten. Es finden sich Gedichte, Kurzgeschichten, leicht Experimentelles – praktisch ist hier für jeden was dabei. Die Autoren kommen aus ganz Deutschland […]

  • Oscar A.H. Schmitz, Haschisch

    Bei dieser ungewöhnlichen Sammlung aus dem Jahre 1903 handelt es sich um kurze, zum Teil ineinander verschränkte Erzählungen, die durch den Besuch in einem Haschischclub eingerahmt werden. Die Geschichten selbst sind von sexuellen Ausschweifungen geprägt und durchzogen vom liderlichen Aufbegehren wider die sittliche Bürgerlichkeit. Eigentlich war ich überrascht, wie hier jemand, der mir namentlich bis […]

  • Jules Verne, Zwei Jahre Ferien

    Irgendwie ist mein Verhältnis zu Verne ambivalent. Ich halte ihn für einen wichtigen, guten Autor, weiß Romane wie die 20.000 Meilen auch enorm zu schätzen. Aber ein Großteil seines Werks erscheint mir doch wirklich eher Jugendliteratur (gewesen) zu sein. Entsprechend wenig interessant fand ich diesen kleinen Roman, der von einer Strandung einer Kindergruppe auf einer […]

  • Italo Svevo, Die Novelle vom guten alten Herrn und vom schönen Mädchen

    Auf eine Weise bringt allein der Titel dieser Novelle das literarische Hauptthema Svevos auf den Punkt. Ein bereits abgesicherter Mann – in diesem Fall Witwer – lässt sich von einer jungen Dame betören. Bei Svevo besitzt dieser Topos aber überhaupt keine Schmierigkeit und wirft keine unangenehmen Schatten. Bisweilen geht es eher in die Tragikomik, dabei […]

  • Hunter S. Thompson, The Rum Diary

    Damit hat er angefangen, der gute Hunter, und lange hatte er es gut in der hinterletzten Schublade versteckt. Eigentlich schade. Aber wenigstens ist es überhaupt aufgetaucht. Das Buch ist zwar nicht so ein Knaller wie seine späteren Texte, zeigt aber bereits schön, was da schlummert. Ein Trauerspiel ist dagegen die unsägliche Verfilmung, auf die ich […]

  • Robert Louis Stevenson, Treasure Island

    Eins meiner absoluten Lieblingsbücher. Obwohl es sich dabei eigentlich literarisch um ein recht einfaches Stück handelt. (Werfe ich eigentlich gerade etwas über den Haufen oder hatte Stevenson die Schatzinsel nicht für einen kranken Neffen oder so geschrieben?) Das Buch gehört zu den wenigen Stücken, die ich nicht nur ein- oder zweimal, sondern mittlerweile drei- oder […]

  • Robert Louis Stevenson, Das Flaschenteufelchen

    Eine sehr nette kleine Geschichte über ein Teufelchen in einer Flasche, die mitsamt Inhalt immer weitergegeben werden muss. Das Teufelchen ist wie in Tausendundeiner Nacht Wunscherfüller. Aber wer stirbt, ohne die Flasche vorher verkauft zu haben, muss in die Hölle. Die Geschichte hat zwei besonders interessante Gesichtspunkte: Stevenson schrieb sie nicht nur in der Südsee, […]

  • Arthur Schnitzler, Traumnovelle

    Ohne die Verfilmung durch Stan Kubrick hätte ich die Erzählung höchstwahrscheinlich nicht in die Hand genommen. Und selbst bei der Verfilmung war ich anfangs kritisch, weil ich Tom „Sektenterror“ Cruise und Nicole „One Face“ Kidman im Allgemeinen schauspielerisch für unfähige Volltrottel halte. (Nebenbei – es ist ein ungewöhnlicher Zufall, dass hier nacheinander zwei Besprechungen von […]