Die Zeichnerin Silloray hat einen bildstarken Band über das Leben des Ausnahmefotografen Robert Capa gestaltet. Ihre Zeichnungen sind in Sepia gehalten, gekonnt akzentuiert mit schwarzen und weißen Strichen. Da denkt man: Hier ist nicht viel falsch zu machen.
Kann man leider doch. Denn obwohl Silloray sich offensichtlich durch eine Reihe biographischer Schriften gearbeitet hat, ist sie leider keine Erzählerin. Im Gegenteil: Sie kittet Ereignisse chronologisch aneinander, bestenfalls mit kleinen Zeitsprüngen. Dabei fabriziert sie (oder die Übersetzerin) noch dämliche Fehler, z.B. weil die Ardennenoffensive plötzlich im Hochsommer 45 stattfindet.
Das muss doch nicht sein. Für eine gute Graphic Novel erwarte ich nicht nur eine gelungene Gestaltung, sondern eben auch ein gelungenes Script. Es ist nicht nötig, Erzähler und Zeichner in Personalunion zu sein, nein, es können sich auch zwei Leute zusammentun.
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