Es hat mal eine Zeit gegeben, da habe ich – so würde ich es heute nennen – recht bescheuert geschrieben. Kein Satz kam ohne wenigstens einen Neologismus aus, und der wurde noch so zwischen die anderen Satzteile geschwurbelt, dass Schnelllesern bisweilen schwindelig geworden sein muss.
Irgendwann wird man gesetzter; spätestens wenn man einen ordentlichen Hintergrund hat, um zu verstehen, dass gute Literatur mehr bietet als Spielereien und intelligente Witzchen. Man schreibt klarer, eindeutiger und ja, ich verzichte bewusst in meiner aktiv genutzten Sprache auf viele Wörter, die wohl nur ein Bruchteil der Deutschen anzuwenden weiß – vom Verstehen ganz zu schweigen.
Und da kommt mir diese Kolumnensammlung von Stefan Schwarz in die Quere. Ich muss gestehen, bevor mir dieses Buch geschenkt wurde, kannte ich ihn überhaupt nicht. Den Klappentext fand ich in Kombination mit dem Buchtitel lahm, aber ich dachte: Lass dich mal drauf ein. Und dann amüsierte ich mich. Text um Text. Satz um Satz und Wort um Wort.
Es wäre vermessen, Schwarz der Hochliteratur zuzurechnen. Aber die Art, wie er auch eigentlich uninteressante Ereignisse aus seinem Familienleben schildert, hat mich auf jeden Fall für zwei Stündchen aus dem Alltag gerissen. Wer weiß, vielleicht sollte ich auch mal wieder etwas mehr aufdrehen – und sei es nur als Ausgleich für die meist zu Monotonie gezwungenen Schreibe meines Berufslebens.*
* Bedanken möchte ich mich bei meinen Hirnwindungen für den heutigen Ohrwurm „Monotonie in der Südsee“.
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