Wie viele andere Menschen auch hat Art Spiegelmanns Vater den zweiten Weltkrieg überlebt. Wie deutlich weniger Menschen hat er auch die KZs überlebt. Er wanderte in die USA aus und lebte fortan mit der Erinnerung an eine Zeit, für die es meiner Meinung nach kaum adäquate Wörter gibt.
Diese Zeit, diese Erinnerung prägte nicht nur Art Spiegelmanns Vater, sie prägte über die Familienerinnerung auch Art Spiegelmann selbst. Er begann, seinen Vater zu interviewen, dessen Geschichte zu notieren und aufzubereiten. Dazu wählte er aber eine Weise, die bis dahin beispiellos war. Er schrieb die Geschichte nicht einfach herunter, sondern er gestaltete daraus einen ernsten Comic. Er packte all das Grauen in eine Geschichte um Mäuse, die von Katzen verfolgt werden in einem Land, das von lauter Schweinen bewohnt ist.
Mit dieser Umsetzung ist Spiegelmann etwas ganz Besonderes gelungen. Einerseits mildert er bestimmte Dinge ab, andererseits kann er Dinge abbilden, die man kaum in Worte fassen kann.
Maus ist nicht nur Lektüre für Jugendliche. Die beiden Bände (I: My Father Bleeds, II: And Here My Troubles Began) sind auch jedem Erwachsenen zu empfehlen.
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