Georgi Dimitroff, Schlussrede vor Gericht

Hans-Dietrich Genscher erzählte vor vielen Jahren mal im Fernsehen einen DDR-Witz (und ich meine mich erinnern zu können, dass er ihn wiederholt erzählte, weil er ihn so lustig fand). Da fragt ein Junge in der DDR seinen Vater, warum eine Brücke in seiner Stadt Dimitroffbrücke heiße. Der Vater – der natürlich wenig von der sozialistischen Regierung hält – weiß aber zu antworten, dass das schon ein ganz alter Name der Brücke sei, nämlich von August dem Starken. Der sei nämlich immer mit seiner Kutsche über die Brücke gefahren und habe im Angesicht all der schönen sächsischen Mädchen zum Kutscher gerufen: „Die mit roff! Die mit roff!“

Nun gut. Man mag von Genscher und seinem Schenkelklopfer halten, was man mag, aber es lockert das Thema fraglos etwas auf. Denn die Nazis wollten Georgi Dimitroff beim Prozess in Leipzig zum Reichstagsbrand in eine große kommunistische Verschwörung mit einbinden. Aber dem glänzenden Rhetoriker Dimitroff gelang es, den Prozess zumindest teilweise zu wenden und die Nazis als das zu entlarven, was sie waren (weshalb die anfängliche Öffentlichkeit des Prozesses nach und nach zurückgeschraubt wurde).

Ein Beispiel für dieses Talent ist nun Dimitroffs Schlussrede vor Gericht, die ich hier in meinem kleinen DDR-Bändchen vorliegen habe. Wiederum ein historisch spannendes Dokument, und wie ich meine: in diesem Fall wirklich jedem Antifaschisten zu empfehlen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Georgi Dimitroff, Schlussrede vor Gericht“

  1. Avatar von bunterblogger

    lieber doc, da haben auf deinem alten blog aber mehr leute kommentiert, ich hab ja eben so gelacht als ich das alles gelesen hab.
    aber die mit roff ist auch gut. Und dein gravatar ist schöner dort.
    grüsse dich herzlich
    hab mich schon lang nicht mehr gemeldet
    aber ich glaube du warst auf meinem blog noch nie

    1. Avatar von DocTotte

      Jap, bei Blog.de gab es damals natürlich eine Community frei Haus (die es da heute so auch nicht mehr gibt; die meisten Leute von damals haben Blog.de längst verlassen). Alles hast Du aber sicher (noch) nicht gelesen. 😉

      Doch, ich war schon ein paar Mal auf Deinem Blog, wenn ich mich gerade nicht total täusche, habe ich auch schon mal was kommentiert. Ich gebe aber zu, dass es schon etwas her ist, weil ich im Moment selbst für meinen eigenen Blog kaum noch Zeit finde. (Und ja, das nervt mich gewaltig, aber ich hab hier dauernd den Tisch voll mit Arbeit. 🙁 )

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