Ein junger, aufstrebender Filmrezensent hat mir neulich einen Film nachdrücklich und mit so viel Elan ans Herz gelegt, dass ich nicht anders konnte – ich musste die DVD einfach mitnehmen.
Der Film sei, so der Rezensent, in seiner Güte einmalig und absolut unvergleichlich. Kein anderer Film, betonte er, käme an diese Produktion heran.
Und ja, meine Freunde, er hatte recht. Bei Krieg der Welten 2 handelt es sich um die einmalig und absolut unvergleichlich schlechte Low-Budget-Fortsetzung der ursprünglichen Wells-Geschichte (ja, der Autor, Regisseur und Hauptdarsteller C. Thomas Howell, dem ich einen mehrjährigen Urlaub in Guantanamo wünsche, hat auch die ursprüngliche Geschichte „verfilmt“). KdW 2 ist dermaßen miserabel produziert, dass ich mir die Stop-Motion-Filme der Schul-Film-AGs zurückwünsche, die in den 80ern vom WDR ausgestrahlt wurden. Die waren nämlich besser produziert. Ich möchte gar nicht so sehr ins Detail gehen (mieses Script, katastrophale Noch-nicht-mal-Laien-Darsteller, billigste Speziell-Effekte (spezial sind sie nicht, speziell schon)), muss aber wirklich zwei, drei Dinge ansprechen, die selbst Ed Wood zu verhindern gewusst hätte:
a) Zwei Jahre nach dem Angriff der Marsianer liegt die Zivilisation in Schutt und Asche. Geld spielt keine Rolle, es gibt Lebensmittelkarten, für die man an obskuren „Tankstellen“ Benzin bekommt. Warum aber sind ALLE, aber auch wirklich ALLE Straßen besser als die Mercedes-Benz-Teststrecken und die Autos nagelneu und frischer gewienert als in jeder Autowerbung?
b) Unfassbar, aber wahr: Der Film, der im Original schon unerträglich ist, ist auf deutsch NOCH schlechter. Ich überreiche hiermit das gammelige Hörrohr, den Preis für die beschissenste Synchronisation, der ich jemals lauschen durfte, der Produktionsfirma, die bestimmt lieber ungenannt bleiben möchte.
Schließen möchte ich mit meinem Lieblingssatz aus dem Film: „George, was für ein kraftvoller Name, Du hilfst uns!!!“
Fazit: Bitte alle Kopien verbrennen!
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