Thomas Bernhard, Elisabeth II.

Als ich das letzte Mal in Wien war, erzählte ich meinen Gastgebern, dass ich mir eigentlich als Mitbringsel einen Bernhard genehmigen wollte, was ich leider zeitlich nicht geschafft habe. Da meldete sich die Gastgeberin und erzählte davon, dass sie mal im Burgtheater ein Spiel von ihm gesehen hatte, bei dem es den Volltext im Programmheftchen gab. Kaum in ihrer Wohnung angekommen grub sie den Text aus und gab ihn mir mit (ich muss gestehen, dass mir noch nicht ganz klar ist, ob es ein Geschenk oder leihweise war, das muss ich noch klären). Nach meinen ersten Bernhard-Erfahrungen war ich hochgespannt, ob diese Qualitäten auch hier erfüllt würden, wurde aber zunächst etwas enttäuscht. Gut, die Hauptfigur der Nichtkomödie ist Menschen gegenüber zwar ähnlich freundlich gestimmt, wie Bernhard an sich, aber mir war es doch etwas zu milde im Vergleich zu dem, was ich bereits von ihm kannte. Aber zum Glück gab es zusätzlich zum Theatertext hinten auch ein paar Seiten, auf denen Bernhard ein wenig aus seinem philosophischen Schatzkästlein plaudert. Und hier dreht er wieder hübscht auf. Also ein nettes Geschenk (oder Leihexemplar, siehe oben), aber ich erwarte doch etwas mehr von Bernhard.


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