Ich bin mir nicht darüber im Klaren, ob man als Potti einen besonderen Draht zu einem Buch hat, das sich dermaßen mit der Geschichte im Pütt beschäftigt, selbst wenn es ein anderwärtiger Pütt ist. Aber wer eben mit Fördertürmen aufgewachsen ist – selbst wenn sie längst stillgelegt waren wie in meinem Umfeld – versteht die Sprache, die Bedrohung, die Ängste und den Druck doch eher als ein bayrischer Almhirte.
Ich denke aber, dass es nicht allein daran liegt, dass mir das Buch über die unmenschlichen Umstände des Bergbaus im 19. Jahrhundert so gut gefällt. Bei Zola kommt hinzu, dass es äußerst gut recherchiert ist und darüber hinaus spannend geschrieben.
Es gehört zum sozialen Kanon der Bücher Europas, die gesellschaftlich Interessierte unbedingt kennen sollten.
Nebenbei: Wer eher kurze Bücher bevorzugt, dem kann die Verfilmung mit Gérard Depardieu empfohlen werden. Sie vereinfacht zwar Kleinigkeiten, stellt das Buch aber sehr gut dar. Eigentlich krankt sie lediglich an dem Detail, dass der angeblich seit Wochen nur von Kohlsuppe lebende Bergmann Depardieu im Zuber mit einem Wanst badet, der an Moby Dick erinnert – ganz sicher jedoch nicht an einen darbenden Bergmann.
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