Ohne die Verfilmung durch Stan Kubrick hätte ich die Erzählung höchstwahrscheinlich nicht in die Hand genommen. Und selbst bei der Verfilmung war ich anfangs kritisch, weil ich Tom „Sektenterror“ Cruise und Nicole „One Face“ Kidman im Allgemeinen schauspielerisch für unfähige Volltrottel halte. (Nebenbei – es ist ein ungewöhnlicher Zufall, dass hier nacheinander zwei Besprechungen von Büchern folgen, die mit One Face fehlbesetzt wurden.)
Gut, Kidman hat meine Meinung über sie in diesem Film nur bestärkt (geradezu peinlich die Szene, in der sie ihren künstlichen Lachanfall bekommt – Pardon, Messieurs et Mesdames, aber diese Kaiserin ist so nackig, wie nur geht).
Der Film hat dennoch eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Meines Erachtens liegt das an der beinah pervers schönen Bildgestaltung durch Kubrick und der musikalischen Betonung durch Ligeti.
Zurück zum Text. Hmja. Schlecht ist das Buch nicht. Aber es ist natürlich nicht das, was man nach Kubrick erwartet. Er verschiebt die Traumnovelle durch seine filmische Interpretation in eine Richtung, die der nur stellenweise im Text durchschimmert. (Ein Effekt, der ja auch auf Lolita und Shining zutrifft, aber das nur nebenbei.) Ich gebe jedoch zu, dass ich die Lektüre auch unabhängig vom cineastischen Interesse bemerkenswert fand.
Schreibe einen Kommentar