Lovecraft ist mir vor Ewigkeiten bereits von einem Freund ans Herz gelegt worden. Damals wollte ich – aus welchen Gründen auch immer – nicht recht etwas davon wissen und bevorzugte einfach Poe. Irgendwann kam ich dann doch nicht mehr um Lovecraft herum, und ich bin froh deswegen!
Die Geschichten für das vorliegende Buch hat wie oben erwähnt Wolfgang Hohlbein zusammengestellt. Ich bin nun wirklich kein Hohlbein-Fan, habe nie etwas von ihm gelesen und auch kein Interesse daran, aber halte ihn für jemanden, der für Literatur in Deutschland wichtiger ist, als viele glauben. Deshalb stört es mich auch nicht, dass er sich hier als Auswählender zur Verfügung gestellt hat, denn er hat die wichtigsten Lovecraft-Klassiker genommen:
- Cthulhus Ruf
- Der Fall Charles Dexter Ward
- Die Farbe aus dem All
- Berge des Wahnsinns
- Stadt ohne Namen
- Die Ratten im Gemäuer
- Schatten über Innsmouth
- Die Musik des Erich Zann
Ich schätze vor allem den Dexter Ward und Schatten über Innsmouth. Und ich frage mich, warum es noch keine professionelle gute Verfilmung der Texte gibt. Die Geschichten gäben es problemlos her. Klar, darüber hinaus ist Cthulhu wichtig, allein wegen des Erzählkreises, aber auch weil in Berge des Wahnsinns ein netter Bezug zur Poes Arthur Gordon Pym steckt.
Und doch ging Poe ganz anders zu Werke als sein Epigone Lovecraft. Wo Poe noch meist auf einen Punkt hin schreibt und oft genug eine Art Auflösung gibt, konzentriert sich der bekennende Rassist Lovecraft mehr auf die Dauerstimmung. Permanent wird der Leser unter Strom gehalten. Selten gibt es besondere Schreckmomenten. Dafür gelingt es Lovecraft aber, über Dutzende Seiten eine Spannung zu halten, wie sonst kaum jemandem.
Übrigens gibt es im Blog von Tom Hillebrand anlässlich des 90. Geburtstags des Necronomicon einen lesenswerten Abriss zur Geschichte des geheimen Buchs.
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