Von den Büchern, die ich von Laxness besitze, ist es auf jeden Fall das schwächste. Es geht in der Litanei um den Hering bzw. das Ausbleiben des Herings und den damit verbundenen Folgen. Eigentlich gibt es für mich vor allem eine Verbindung zum Inhalt, und das ist der Ort Djúpavík in den Westfjorden, in dem ein Teil der Geschichte spielt und den ich vor 15 Jahren mal besucht habe. Aus heutiger Sicht ist es ein gespenstischer Ort. Im Fjord liegen rostende Schiffe, an der Küste stehen die Häuser leer – bis auf ein Gasthaus mit ein paar Zimmern und einer Tankstelle mit einer Zapfsäule, an der man klingeln muss, damit der Tankwart aus dem Gasthaus kommt. Als ich damals dort war, war gerade ein Kaffee-und-Kuchen-Sonntag im Gasthaus, besucht von busseweise angereisten Rentnern und untermalt mit pietistischer Musik aus dem Radio. Sehr skurril jedenfalls. Aber zurück zum Buch: Wer von Laxness noch nichts kennt, soll lieber mit etwas anderem anfangen.
Halldór Laxness, Die Litanei von den Gottesgaben
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