Döblins Krönung ist und bleibt der Alexanderplatz. Trotzdem möchte ich November 1918, dieses Ungetüm von einem Vierbänder, mit stärkstem Nachdruck empfehlen. Döblin schafft es in einem Mix aus zeitgeschichtlichem Roman, Zeitkolorit, seiner unnachahmlichen Schreibe und intelligenten Kommentaren, ein Panorama aufzufalten, dass man nur dastehen und mit großen Augen staunen kann. Was ich auf diesen vielen, vielen Seiten gelernt habe, das konnte mir kein Geschichtsleistungskurs, kein Fachbuch so nahebringen. Man riecht die Revolution, man schmeckt die Revolution, man ist mittendrin und sieht, an welch kleinem Unsinn sie scheitern musste. Man sieht die übermächtigen Gegner, gegen die nichts auszurichten war. Für mich einer der wichtigsten deutschsprachigen Romane des 20. Jahrhunderts!
Alfred Döblin, November 1918. Eine deutsche Revolution
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Kommentare
2 Antworten zu „Alfred Döblin, November 1918. Eine deutsche Revolution“
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[…] wie Döblin als Comic. Anschließend hab ich ausschweifend versucht, ihr von Döblins grandiosem 1918 zu erzählen (was leider auf wenig Interesse gestoßen ist). Dabei gehört 1918 fraglos zu der […]
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[…] muss nicht seine politische Meinung teilen, um seine Wichtigkeit anzuerkennen). Ohne ihn wäre die Novemberrevolution anders abgelaufen, ohne ihn wäre die KPD nicht oder bestenfalls anders gegründet worden und ohne […]
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