Ich frage den geneigten Leser, ob er schon einmal beobachtet hat, wie ein Hund, ein kleines glückliches Etwas, sich auf einem Teppich gewälzt hat, wie er sich in die Fasern gedrückt hat, Rücken, Flanken und noch mehr geschubbert.
In etwa so fühlte ich mich bei der Lektüre der Fortsetzung des Berichts. Ror Wolfs Debüt macht mich wünschen, in diesem Wortteppich zu versinken, mich an den Sätzen und Absätzen zu schubbern, Tage, Wochen, Jahre, ja mich selbst zu vergessen. Und hinüberzugehen in die Welt der Bücher, in der alles ein klares Ende hat.
Man merkt’s schon: Ich mag Wolfs Texte. Und abgesehen von seinem großartigen Humor musste ich bei diesem wegweisenden Debut feststellen, wie sehr jedes einzelne Wort, jedes einzelne Satzzeichen exakt abgewogen wurde. Es ist kein leichter Text. Es ist ein Text, der eigentlich danach schreit, dass man ihn mit viel Muße liest. Und genau das ist noch das einzige, was ich daran auszusetzen hatte: dass ich zurzeit nicht die Muße habe, die solche Bücher verdienen, um sie richtig genießen zu können.
Dringender Nachtrag (peinlich, peinlich): Das Buch war eine Schenkung zum Geburtstag und weil ich mich so gefreut habe, hab ich es auffallend schnell verschlungen. Deshalb ist mir etwas unterm Radar durchgeflogen, worauf ich heute nebenbei hingewiesen wurde. Die Schenkende – eine sehr liebe Freundin – hat es tatsächlich gedeichselt, dass Ror Wolf dem Buch, meinem Buch, seinem Buch, meinem Buch von ihm eine persönliche Widmung verpasst hat. Es ist keine irgend dahergelaufene Widmung, sondern etwas für mich Bestimmtes, das ich auf meinem Lebensweg mitnehmen werde. Danke, liebe Marlen, danke, lieber Ror Wolf! (Und jetzt geh ich in die Kammer, werde rot und hyperventiliere ein bisschen.)
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