Erst gerade hab ich kurz den Simplicissimus angesprochen. Der ist – gerade aufgrund seiner Rundreise während des 30-jährigen Kriegs – bis heute topaktuell, wenn man etwas über Mitteleuropa und seine Wurzeln erfahren möchte. Ähnlich ist der Ansatz in Laxness’ Islandglocke, in der der Bauer Jón u. a. durch Teile Nordeuropas zieht.
Durch einen merkwürdigen Zufall bin ich nun über den Hundertjährigen gestolpert. Ursprünglich hatte ich seit Langem endlich mal wieder etwas bei Zweitausendeins bestellen wollen. Weil ich aber zu geizig war, für ein Buch die Versandkosten zu zahlen, entschied ich mich kurzerhand, noch ein paar andere Bücher zubestellen. Beim Hundertjährigen amüsierte mich vor allem der Titel. Wie konnte ich ahnen, ausgerechnet auf diesem Weg ein modernes Pendant zum Simplicissimus zu finden? Der Schwede Jonassen jedenfalls lässt seine Hauptfigur Allan durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts stolpern, dass man nur so staunen kann. Und freundlicherweise erledigt er das auch noch gleich auf unterhaltsame, aber trotzdem recht intelligente Weise. Gut, es mag nicht das beste Buch der Welt sein, aber es ist auffallend kurzweilig und soll daher von mir an dieser Stelle empfohlen werden.
PS: Die Überraschung war übrigens groß, als ich wenige Wochen nach dem Kauf – ich steckte bereits mitten in der Lektüre – zum Geburtstag das Buch geschenkt bekam. Das war aber durchaus praktisch, weil sich schon mehrere Leute anboten, denen ich das Buch leihen sollte. Auf diese Weise kann ich ein gutes Buch gleich doppelt verleihen.
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