Heute spreche ich einen deutschen Klassiker an, der erstaunlich unbekannt ist. Ich hatte mich ja bereits an anderer Stelle darüber ausgelassen, was ich von Geistergeschichten halte. Das Gespensterbuch von Apel und Laun (eigentlich Schulze) hat andere Autoren und Komponisten bewegt. Leider besitze ich lediglich eine gekürzte Ausgabe mit folgenden Erzählungen: Der Freischütz, Der Geist des Verstorbenen, Die Bilder der Ahnen, Der Totenkopf, König Pfau, Die Totenbraut, Die graue Stube, Die schwarze Kammer, Der Totentanz.
Wer es bisher nicht wusste, wird spätestens nach der Nennung der Titel etwas ahnen: Richtig, Apel und Laun legten schon mal die Grundlage für die Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Und weil es so schön ist, nutzte das Trio Robert Wilson, William S. Burroughs und Tom Waits das Ganze wiederum für ihr Stück „The Black Rider“ (das ich nebenbei sehr schätze).
Aber das ist noch nicht alles: Denn das Gespensterbuch war schon kurz nach der Entstehung extrem populär. Eine Auswahl der Geschichten wurde ins Französische und ins Englische übersetzt. Diese Ausgabe wurde zur Inspiration einer Gruppe, die sich 1816 am Genfer See einfand: Lord Byron, William Polidori sowie Percy Bysshe Shelley samt Frau Mary. Letztere schrieb bei dieser Gelegenheit die bekannte Geschichte Frankenstein.
Wer solche Erzählungen mag, für den dürfen die Geschichten von Apel und Laun kein blinder Fleck sein!
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