Wenn es eine Konstante in der amerikanischen Geschichte gibt, dann ist es die Intervention im Ausland. Während der Imperialismus in Form direkter Landgewinne von Beginn an Leitfaden US-amerikanischer Politik war, wurde Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Technik entwickelt, sich Einflüsse zu sichern: der Putsch, der „Zwang“ zu intervenieren. Erstmals bei Hawaii angewandt, funktioniert die Technik des Täuschens und Eingreifens immer wieder. Ob Panama, Korea, Kuba, Chile, Vietnam, Laos, Kambodscha, Irak, Afghanistan – immer ging es vorgeblich um Menschenrechte und Demokratie. Hinter den Türen wurschteln aber auffallend wirtschaftliche Interessen von Plantagenkonzernen bis hin zur Ölindustrie herum, um mit militärischen Mitteln Rohstoffe und Einfluss zu sichern. Die Arten des Eingriffs sind zum Teil verschieden voneinander. Die Ziele sind stets dieselben: Einfluss, also der klassische imperialistische Hintergrund.
Stephen Kinzner, seines Zeichens Reporter der New York Times, hat in diesem Buch sehr schön diesen ewig gleichen Mechanismus aufgezeigt und Strukturen freilegt. Sehr empfehlenswert zum Verständnis moderner Zeiten.
Stephen Kinzer, Putsch! Zur Geschichte des US-amerikanischen Imperialismus
Kommentare
3 Antworten zu „Stephen Kinzer, Putsch! Zur Geschichte des US-amerikanischen Imperialismus“
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[…] den Schaum vor Deschners Mund zu ahnen glaubt, möchte ich dieses Buch als Ergänzung zu Kinzers Putsch! empfehlen. Deschner zeigt nämlich über den späteren Imperialismus hinaus, wie sehr schon in den […]
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Zu diesem Thema gibt es ja nun schon etliche Bücher; ist wohl auch genug Stoff vorhanden.
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Das ist wahr. Ich empfehle den Kinzer vor allem, weil er nicht nur sehr stringent den roten Faden aufzeigt, sondern auch gut schreibt.
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