Zu meiner Zeit gabs im Geschichtsunterricht damals das Stichwort Boxeraufstand in China. Es wurde gebraucht, um Wilhelms II. Hunnenrede und Großmannzucht verstehen zu können. Wirklich erklärt wurde es dagegen nicht. Später erfuhr ich mal nebenbei, dass der deutsche Begriff „Boxer“ etwas irreführend ist, weil der Aufstand stark von Schulen für asiatischen Kampfsport forciert wurde, in dem ein chinesischer Nationalismus wider die Vorherrschaft der „weißen Teufel“ durchbrach. Den Nationalismus kann man angesichts der Tatsache, wie Engländer, Portugiesen, Franzosen, Deutsche und andere sich in dem Reich der Mitte verhielten, sogar noch verstehen. Hiermit allein erklärt sich der Aufstand jedoch noch nicht. Es geht auch um schwache Herrschaft und Mechanismen, die in China älter sind als die europäische Besatzungszeit. Ganz nebenbei sollen auch die heutigen Herrscher des Riesenreichs sich vor einem vergleichbaren Aufstand fürchten und schlagen gerade deswegen jeden Ansatz dafür brutal nieder, bevor es zu spät für ihre Herrschaft sein könnte.
In diesem speziellen Fall beschäftigt sich der Journalist Peter Fleming mit einer einzelnen Episode, eben mit der titelgebenden Belagerung des Pekinger Botschaftsviertel. Eben wegen dieser Belagerung wurde das europäische Expeditionsheer gesandt. Ein spannendes Stück Geschichte, das sich noch bis heute auswirkt.
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