Vor einigen Jahren, kann ich mich erinnern, gab es mal eine Sendung im Fernsehen, in der ermittelt werden sollte, welche Erfindung die wichtigste in der Geschichte der Menschheit sei. Es gab unzählige Vorschläge, schließlich, so meine ich, wurde die Uhr als wichtigste Erfindung gekürt. Das ist natürlich insofern Unsinn, weil viel mehr das Dahinterliegende die eigentliche (Er-)Findung ist: die Zeit. Dass Menschen diese erkennen und „messen“ können, das macht wohl einen Großteil von uns aus. So gesehen kann auch die Uhr eigentlich nicht als Erfindung im engeren Sinne gelten.
Deshalb halte ich etwas anderes für wesentlich wichtiger: die Schrift. Die Schrift ist wirklich eine Erfindung. Sie hilft, Gedanken festzuhalten, sie weiterzuleiten, sie zu bewahren und späteren Generationen zu überlassen. Auf diese Weise können Gedanken sogar über viele Generationen hinweg weitergesponnen und entwickelt werden.
Was also könnte wichtiger sein, als die Darstellung der Erfindung und Entwicklung der Schrift? Noch dazu, wenn sie so gut geschrieben(!) ist wie von Harald Haarmann. Ja, ich möchte dieses Buch, das längst zweit- und drittverwertet verramscht wird, dringend empfehlen. Hier erfährt auch der Fachmann allerlei Neues über Verwandtschaften, Entwicklungen und Grundideen für die Erfindung der einzelnen Schriften. Und ganz nebenbei erfährt man, dass die früheste Schrift, die als solche bezeichnet werden kann, nichts mit dem fruchtbaren Halbmond zu schaffen hat, sondern einige Tausend Jahre früher in Finnland in Felsen geritzt wurde. Wer jetzt noch keinen Appetit auf Informationen hat, dem ist einfach nicht zu helfen.
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