Bereits bei der Meinung zu Frankenstein äußerte ich mich zu der Problematik, der diese beiden Bücher unterliegen: ihre Fehlwahrnehmung in der Populärkultur. Auch wenn die Darstellung beim Frankenstein fraglos falscher ist, ärgert sie mich bei Stokers Meisterwerk umso mehr, weil es das bessere Buch ist. Dabei ist der Witz, dass es bereits sämtliche Elemente enthält, die es schon zur Zeit seiner Entstehung zu einem Werk der Populärkultur machen musste: Stoker bedient sich Methoden, die sowohl klassische Elemente aufnahmen, aber auch solcher, die zu seiner Zeit topmodern waren. So ist der gesamte Text eine Zusammenstellung unterschiedlicher „Quellen“, die aus Tagebucheinträgen, Briefen, aber auch aus Aufnahmen der Edison’schen Tonwalze bestehen. Ein besonderes Schmankerl war aber natürlich die im viktorianischen England unerhörte Erotik, die sich in mancherlei zwischenmenschlichem Miteinander abzeichnet. Von den filmischen Umsetzungen erscheint mir die Version von Coppola diesem Tonfall noch am nächsten zu kommen, wenngleich ich natürlich genauso die urheberrechtlich problematische Version von Friedrich Wilhelm Murnau mit Max Schreck in der Hauptrolle ikonographisch äußerst wertschätze.
Zuletzt möchte ich folgendes Aquarell empfehlen.
Und zuallerletzt möchte ich darauf hinweisen, dass es gerade zwei neue Ausgaben gibt. Mehr darüber im Freitag 16.
Schreibe einen Kommentar