Poe, der König, was sag ich: der Kaiser der amerikanischen Literatur, war ein Wanderer in der Welt der Buchstaben und Zeichen. Er konnte Prosa, konnte lange Texte, kurze Texte (fraglos am besten), aber er konnte auch Lyrik. Sein vermutlich bekanntester Text ist der Rabe. Ich habe Poe zwar in zwei Taschenbuchausgaben – dazu später mehr, sobald ich mich den Taschenbüchern nähere –, aber den Raben habe ich auch einmal als wunderbar gestaltete gebundene Version aus dem Insel-Verlag erstehen können.
Das Gedicht selbst ist zweisprachig wiedergegeben, was bei der Lektüre von Lyrik stets besonders sinnvoll ist. Außerdem schließt sich ein Poe-Essay an, in dem er zu erklären versucht, wie er das Gedicht geschrieben haben will. Der Essay selbst ist ein wunderbares Stück literarische Nebelkerze, mit der er sich den Mantel des Genies überzuwerfen versucht – obwohl er ihn doch längst trug.
Gerade in dieser entlarvenden Art und Weise ist der Essay die Lektüre aber umso mehr wert. Und vor allem: lesenswert.
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