Philip Roth, Der menschliche Makel

Ein hochinteressantes Weihnachtsgeschenk war dieses Buch. Ich hatte bisher noch nichts von Roth gelesen und war daher sehr gespannt. Die Geschichte handelt von Coleman Silk, einem Mann, der sein Leben sehr früh auf einer gewaltigen Lüge aufgebaut hat (die ich hier natürlich nicht verraten werde), über die er letztlich irgendwie in mehreren Schritten stolpert.

Eine Sache hat mich irgendwie gestört: Die Geschichte ist größtenteils für mich uninteressant. Viel zu viel Probleme alter Männer werden hier gestreut und gewälzt, an die ich derzeit zum Glück keinen Gedanken aufwenden muss. So gesehen würde ich, nach dem Unterschied zwischen Roth und Franzen gefragt, behaupten, dass das Thema bei diesem Roth langweiliger ist, als bei jedem bisher gelesenen Franzen. Aber ich muss zugeben, dass Roth der stärkere Schreiber ist. Kann man bei Franzen nicht aufhören zu lesen, weil vor allem die Geschichte einen so packt, egal welches Thema er behandelt, ist Roth (und auch sein Übersetzer Dirk van Gunsteren natürlich) ein sprachlicher Hochleistungsverdichter. Und davor habe ich wirklich Hochachtung!


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